Presseschau vom 05.10.2014

ganz gewöhnlicher Faschismus


Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.


 

 Vormittags:

Novorossia.su: In Donezk eröffnete das Akademietheater für Oper und Ballett die neue Spielsaison mit der Operette „Die Fledermaus“ Der Saal war komplett überfüllt, es mussten noch Stühle hereingetragen werden. Den Beschluss, den Spielbeginn trotz des Beschusses nicht zu verschieben, fasste das Ensemble nach dem schweren Angriff auf deb Zentralplatz der Stadt am 02. Oktober. Die Menschen benötigen die Klassik gerade in diesen schweren Kriegszeiten, erklärte der Theaterdirektor. Die ersten Vorstellungen sind kostenlos, damit ein Theaterbesuch jedem Bürger möglich ist.
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RIA.de: Die ukrainischen Streitkräfte werden laut Verteidigungsminister Waleri Geletej demnächst Präzisionswaffen bekommen. „Wir haben bereits viel von Präzisionswaffen gekauft aber auch Technik, die wir früher nie hatten: automatische Führung- und Kommunikationssysteme“, sagte der Minister beim Besuch eines Rüstungsbetriebs in Saporoschje nach Angaben des TV-Senders „1+1“. „Wir müssen unsere Streitkräfte demnächst umrüsten.“ Präsident Pjotr Poroschenko hatte bereits Angang September eine Ausrüstung der Streitkräfte mit High-Tech-Waffen angekündigt. In den Jahren 2015 bis 2017 sollen mehr als drei Milliarden US-Dollar für die Modernisierung der ukrainischen Armee ausgegeben werden. Dieses Statement machte der Präsident, nachdem die ostukrainischen Volksmilizen im Raum Ilowajsk tausende Soldaten in einen Kessel getrieben hatten.

Nachmittags:

RIA.de: Die Ukraine hat den Bau der Befestigungsanlagen an der Ost-Grenze laut Präsident Pjotr Poroschenko weitgehend abgeschlossen. Die erste und zweite Verteidigungslinie seien zu 80 Prozent fertig, sagte Poroschenko am Samstag in Schitomir nach Angaben seines Presseamtes. Poroschenko hatte sich Anfang September für mächtige Befestigungsanlagen nach dem Vorbild der Mannerheim-Linie an der Grenze zu Russland eingesetzt. Regierungschef Arsenij Jazenjuk kündigte an, dass die Ukraine sich mit einer „Mauer“ von Russland abschirmen werde. Laut Medien sollen Gräben, Unterstände und unsprengbare Sperren entlang der Grenze zu Russland entstehen. Experten schätzen den Kostenaufwand auf vier Milliarden US-Dollar.

RIA.de: Nach dem Tod eines Mitarbeiters in Donezk hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beschlossen, die operativen Tätigkeiten in der Ukraine aus Sicherheitsgründen auszusetzen. „Wir haben die Operationstätigkeiten für mehrere Tage ausgesetzt“, bestätigte Alina Mursajewa, IKRK-Sprecher in der Ukraine, in einem Telefongespräch mit RIA Novosti. Die Pause sei notwendig, um die Sicherheit des Personals in Donezk zu gewährleisten sowie die Leiche des getöteten Mitarbeiters in die Schweiz zu bringen. Eine Entscheidung über weiteren Einsatz der Organisation in der Ukraine sei noch nicht gefallen. Der 38-jährige Schweizer Laurent Etienne du Pasquier war am Donnerstag im Stadtkern Donezk durch einen Beschuss umgekommen. Die ostukrainische Industriemetropole ist trotzt Waffenruhe noch immer zwischen Militär und Volksmilizen umkämpft. Die Konfliktgegner beschuldigen sich gegenseitig, das Stadtzentrum zu beschießen. Das IKRK hat derzeit nach eigenen Angaben 20 Mitarbeiter in Donezk, darunter fünf Ausländer.

RIA.de: Die ukrainischen Behörden rechnen damit, dass der Hilfskonvoi, den Deutschland in dieser Woche entsandt hat, am 7. Oktober an der polnisch-ukrainischen Grenze eintreffen wird. „Die Fracht muss am Morgen des 7. Oktober an der polnisch-ukrainischen Grenze sein“, sagte Wladimir Polewoj vom Analysezentrum des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats am Sonntag in Kiew. Zu den Medienberichten, dass Deutschland 200 Soldaten zur Überwachung der Waffenruhe in die Ost-Ukraine entsenden wolle, sagte Polewoj: „Von diesen Soldaten ist mir nichts bekannt.“ Die deutsche Regierung hatte auf Anregung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller einen Hilfskonvoi in die Ukraine entsandt. Nach Informationen des Spiegel-Magazins sind über hundert Lastwagen aus 17 deutschen Städten unterwegs. Der Wert der Ladung, darunter Baumaterial, Heizeinrichtungen, Decken und Feldbetten, beträgt etwa zehn Millionen Euro. Zuvor bereits hatte Russland drei Hilfskonvois – hauptsächlich Lebensmittel – in die ostukrainischen Kriegsgebiete Lugansk und Donezk geschickt. Die Führung in Kiew verurteilte die Hilfsaktionen als „Intervention“. US-Vizepräsident Joe Biden sprach von einer „himmelschreiender Provokation“.

Novorossia.su: In Charkow wurde in der Nacht zum Sonntag  vor einer Bar einem jungen Mann von einer radikalen Nationalistin die Kehle durchschnitten. Einige rechte Gruppen hatten in der Bar den Radikalengruß „Ruhm der Ukraine“ gebrüllt, Putin beleidigt und die Nationalhymne gegrölt. Andere Barbesucher versuchten sie zu beruhigen, dabei brach eine Prügelei aus. In deren Verlauf schnappte sich ein Mädchen ein Messer vom Buffet und trennte dem 18Jährigen die Kehle durch. Die Täterin wurde verhaftet.

RIA.de: Der ukrainische Sicherheitsrat hat am Sonntag bestätigt, dass die Waffenruhe im Osten des Landes von unkontrollierbaren bewaffneten Verbänden verletzt wird. Es seien „unter niemandes Kontrolle stehende Banditenformationen, die den Waffenstillstand verletzten“, sagte der Sprecher des Kiewer Sicherheitsgremiums Wladimir Polewoj am Sonntag.

Abends:

Novorossia.su: Die Swoboda-Partei forderte in Cherson, den Tag zum Ruhm der UPA zum Staatsfeiertag zu erheben. Eine entsprechende Resolution wurde an die Oberste Rada gerichtet.
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Rusvesna.su: In dem Ort Peskye fanden Ortseinwohner ein weiteres Massengrab. Es enthielt bestialisch verstümmelte Körper mit ausgestochenen Augen. Mitarbeiter der OSZE bestätigten den Fund und führen die Ermittlungen.

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