Neuigkeiten aus Wirtschaftund öffentlichem Leben der Volksrepubliken des Donbass 04.02. ̶ 10.02.2023

Quellen: offizielle Seiten der Regierungen der Volksrepubliken, dan-news.info, lug-info.com, днронлайн.рф, vsednr.ru, dontimes.ru, novorosinform.org, lnr-news.ru, dnr-news.ru, mariupol-news.ru, mptdnr.ru, dnrailway.ru und tkzhd.ru sowie politnavigator.net, asd.news und antifashist.com
Ausgewählt und übersetzt durch das Kollektiv der „Alternativen Presseschau“

Weitere Übersetzungen mit Bezug auf den Donbass sind weiterhin zu finden auf
https://t.me/RenateKoppe (Anmeldung erforderlich).

Nachtrag von Mo, 16.I.:

Orenburg und Čeljábinsk
Tkzhd.ru – Im vergangenen Jahr wurden in den Werken in Orenburg und Čeljábinsk Lokomotiven für die Eisenbahnen von Donezk und Lugansk überholt.

Spezialisten des Orenburger Lokomotivreparaturwerks haben eine Streckendiesellokomotive der Baureihe 2TЭ116 für die DŽD (korrigiert, d. Übers. – trainpix.ru) ausgebessert. Das Reparaturwerk für elektrische Lokomotiven in Čeljábinsk hat vier Gleichstromlokomotiven ВЛ10 überholt, von denen zwei in den Bestand der Donezker (s 844 und 986) Eisenbahn aufgenommen wurden und zwei (s 430 und 790) in den der Lugansker Eisenbahn.

Sonnabend:

»Sieht seiner Wiederaufstellung entgegen«
Dan-news.info – Nach dem Maidan führt die Ukraine seit 2014 einen unerbittlichen Kampf gegen sowjetische Denkmäler, wobei die Lenin-Denkmäler im Laufe der Jahre besonders heftig „bekämpft“ wurden. Daher berichteten die ukrainischen Medien im Winter 2021 freudig über den Abriss des letzten Denkmals für den Führer des Weltproletariats in dem von Kiew kontrollierten Teil des Landes.
       In der Ukraine sind die Denkmäler auf verschiedene Weise entfernt worden. Bis Mai 2015 taten dies faschistische „Aktivisten“, und der sogenannte »Leninfall« fand vor allem in den westlichen und zentralen Teilen des Landes statt. Dann schloss sich die Führung des Kiewer Regimes offiziell diesem Prozess an, und schon damals wurde überall in der Ukraine aktiv mit dem Abriss von Lenin-Denkmälern und anderen sowjetischen Gedenkstätten begonnen.
       Die Denkmäler wurden meist mit einem Seil umgerissen, dann zersplittert und von den „Aktivisten“ mit Brechstangen und Vorschlaghämmern zertrümmert oder zersägt. Im Südosten hingegen gingen die lokalen Behörden oft sehr sorgsam mit dem historischen Erbe um; sie setzten Kräne ein.
       Das damals besetzte Volnovacha bildete dabei keine Ausnahme. Die Statue des Führers befand sich direkt im Zentrum der Stadt vor dem Gebäude der örtlichen Verwaltung. Bevor es abgerissen wurde, wurde es geschändet: Die Ukrainer hatten Lenin mit ihren Devotionalien beschmiert, ihm ein Trachtenhemd und eine Pluderhose angezogen. Das Denkmal wurde am 31. Oktober 2015 mit einem Kran entfernt. Wie pro-ukrainische Medien damals berichteten, beschimpften Anwohner während der Demontagearbeiten die Teilnehmer an diesem Verfahren als Faschisten. Das Schicksal des Denkmals blieb lange Zeit unbekannt.

       Erst im Januar dieses Jahres fanden DAN-Korrespondenten die Statue auf dem Gelände eines städtischen Betriebes. Vladimir Iljič lag im Hof, mit Schnee bedeckt und umgeben von Nutzfahrzeugen. Das Denkmal selbst ist völlig intakt, weist noch Spuren abartiger „Kreativität“ – des Hemds und der Hosen – auf.
       Wie der Leiter der Rayonsverwaltung von Volnovacha, Konstantin Zinčenko, mitteilte, soll das Denkmal nun wieder an einem anderen Ort aufgestellt werden – dort, wo auch die neue Lenin-Allee entstehen soll.
       Es ist nicht das erste Mal, dass DAN-Journalisten „dekommunisierte“ Lenin-Denkmäler in den befreiten Gebieten wiederfinden. So wurden beispielsweise in Mariupol sogar zwei gefunden.

PSB erwirbt Banken in der Donezker und der Lugansker Volksrepublik
Lugansk-news.ru – Die PromSvjazBankhat die PSB Donezk‹ GmbH und die PSB Lugansk‹ GmbH, bisher Eigentum der Volksrepubliken, übernommen. Nach Angaben des Pressedienstes der PSB erfolgten die Geschäfte in Umsetzung eines Erlasses des russischen Präsidenten, das den Verkauf von 100 % der Anteile an diesen Kreditinstituten an die PSB und deren weitere Verschmelzung mit der PSB vorsieht. […]
       Die PSB erklärte, dass der Kauf dieser Banken ihre Position in den Republiken erheblich stärken wird: Das Dienstleistungsnetz der Bank in diesen Regionen wird sich fast verdoppeln und mehr als 350 Filialen in der DNR und LNR umfassen. Der Kundenstamm wird sich auf etwa 3 Mio. natürliche und über 17.000 juristische Personen belaufen.
       „Die heute unterzeichneten Abkommen sind wichtig für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepubliken und tragen zur vollständigen Integration der neuen Regionen in den einheitlichen Rechts-, Finanz- und Bankenraum des Landes bei. Die PSB arbeitet daran, den Einwohnern und Unternehmen in den Regionen den Zugang zur entwickelten Infrastruktur eines systemrelevanten Kreditinstituts zu ermöglichen: Jeden Tag eröffnen wir durchschnittlich zweitausend neue Konten und stellen mehr als fünfzehnhundert Karten aus“, so Direktor Pjotr Fradkov. Nach seinen Worten deckt das Netz der PSB-Filialen und der etwa 200 Geldautomaten bereits die wichtigsten Punkte auf den Landkarten der Republiken ab. […]
       Die PSB war das erste russische Kreditinstitut, das komplexe Bankdienstleistungen für natürliche und juristische Personen in den Volksrepubliken aufnahm. Es wurden über 300.000 natürliche und fast 16.000 juristische Personen von der Bank betreut. Mehr als 480.000 Konten wurden für Privatpersonen und mehr als 16.000 Konten kleiner und mittlerer Unternehmen eröffnet. 250.000 Karten wurden an Privatpersonen ausgegeben, etwa 15.000 an Unternehmen. […]

Sonntag:

Neon und andere Edelgase
Vsednr.ru – Eine der größten Anlagen zur technischen Gewinnung von Neon weltweit, die bei Ingaz in Mariupol, soll 2023 wieder in Betrieb genommen werden. Dies gab Vitalij Chocenko, Regierungschef der DNR, in einem Interview mit TASS bekannt.
Photo: rutubelist.ru
       „Wir sind dabei, dieses Werk für inerte Gase wieder aufzubauen. Hier werden Neon und andere Edelgase gewonnen, die in der chemischen und elektronischen Industrie benötigt werden. Es handelt sich um sehr seltene Gase, und unsere Anlage kann 10-15 % des Weltmarktanteils dieser Gase übernehmen. Es wurde ein Investor gefunden. Wir hoffen, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr an den Start gehen wird“, sagte er.
       Nach Angaben von Chocenko werden für die Wiederherstellung der Anlage rund 100 Mio. Rubel benötigt.

Montag:

Das Leben hält inne – Wie sieht es im befreiten Soledar aus ?
Dan-news.info (Gennadij Golovin) – Soledar wurde am 13. Januar durch Kräfte der Gruppe Wagner von ukrainischen bewaffneten Verbänden befreit. Die Kämpfe um die Stadt waren heftig, und die meisten Häuser können nicht wieder aufgebaut werden. Soledar wird tatsächlich von Grund auf neu aufgebaut werden müssen.

DURCH DEN NORDOSTEN ZUM NORDEN
Es gibt keine direkte Verbindung von Donezk nach Soledar. Es liegt nördlich von Artjomovsk, und um in die Stadt zu gelangen, muss man einen großen Umweg um das riesige Kampfgebiet in der LNR machen – durch die Straßen von Irmino, der Heimat der Stachanov-Bewegung, und vorbei an den Häusern von Perwomajsk. Diese Städte können nicht als sicher bezeichnet werden, da sie regelmäßig von Kiewer Truppen mit US-amerikanischen
HIMARS beschossen werden. Im Vergleich zu Donezk ist es dort jedoch ruhig, es gibt keine ständigen Bombardierungen und das Leben ist relativ friedlich. Und man mag nicht glauben, dass weniger als eine Autostunde entfernt eine Schlacht stattfindet, die von der Presse in Anlehnung an die dramatischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs als „Fleischwolf von Artjomovsk“ oder „neues Verdun“ bezeichnet wird.
Im befreiten Popasnaja ist der Krieg noch viel stärker zu spüren, denn von vielen Häuser sind nur noch Wände oder Krümel aus Schiefer, Beton und Ziegeln übriggeblieben. Weiter entlang der Straße gibt es vor allem Ruinen, verlassene ukrainische Stellungen und viele Krater. Wir müssen von der ohnehin Straße durch Granaten und schweres Gerät beschädigten Straße abweichen, um gesprengte Überführungen zu umfahren. Und schließlich: Soledar. Während man in Mariupol von verkohlte, aber großenteils intakte Wohnblöcke vorfand, erinnern die Außenbezirke von Soledar an die beiden blutigsten Kriege der Menschheitsgeschichte.
„MUSIKANTEN“
In Soledar kann man sich nur in Begleitung von Kämpfer der »Privaten Militärgesellschaft (ČVK) Wagner« bewegen, die die Stadt nun kontrollieren. Sie bezeichnen sich nicht als Militär oder Soldaten, sondern ziehen die Ausdrücke „Mitarbeiter“ oder »Musikanten«, der sich in der Medienlandschaft bereits durchgesetzt hat, vor. Ihre Gesichter sind durch Sturmhauben verdeckt, und nur ihre Augen sind zu sehen. Im Gegensatz zur regulären Armee senden die ›Wagneròvcy‹ keine Videobotschaften an ihre Familien; sie nennen nicht einmal ihre Codenamen.

       Ihre Individualität zeigt sich vor allem in den Nuancen ihrer Bewaffnung, ihrer Ausrüstung, und natürlich in ihren Aufnähern. Einer von ihnen trägt zum Beispiel – der ukrainischen Propaganda zum Trotz – auf dem Ärmel die Aufschrift ›Rodílsja òrkom – zaščiščaj Mòrdor‹ (»Du bist als Ork geboren – Verteidige Mordor «) und auf der Brust »Musikanten, die die ganze Welt kennt«, mit einem Violinschlüssel und Buchstaben ‚W‘. Man sieht, dass die »Musikanten« stolz auf ihre Arbeit sind, für sie ist es mehr als ein Arbeitsvertrag.
Die „Mitarbeiter“ gingen bei Begleitung der Journalisten so verantwortungsvoll vor, als handele es sich um einen Kampfeinsatz. Die Straßen von Soledar waren so vereist, dass es manchmal leichter war, auszurutschen als richtig zu gehen. Als ein DAN-Korrespondent ausrutschte und stürzte, stellten ihn die »Musikanten« sofort wieder auf die Beine, bevor er es selbst tun konnte. Als er sagte: „Danke, das hätte ich selbst gemacht“, antworteten sie: „Nein, das ist unsere Aufgabe. Falls erforderlich, hätten wir eine Evakuierungsgruppe organisiert“.
Die »Wagnerianer« gaben sich bescheiden, sprachen nicht über ihre militärischen Heldentaten, obwohl sie sicherlich viel zu erzählen gehabt hätten. Sie weigerten sich nicht, Fragen auf Band zu beantworten oder vor der Kamera zu sprechen, gaben aber zu, dass es einfacher sei, Häuser zu stürmen.
GRÄBEN ÜBERALL
Soledar wurde von ukrainischen Kämpfern in eine Festung verwandelt. Beim Gang durch die Straßen schauen sich die »Musikanten« die Häuser an und erinnern sich: „Von dort wurden Granatwerfer abgefeuert, und dort drüben war ein Scharfschütze…“. Auf die Frage, ob sich zu dieser Zeit Zivilisten in den Häusern befanden, lautet die erwartete Antwort: „Ja, sie waren zumeist in Kellern, friedliche Menschen natürlich. Das war die Taktik des Feindes: Oft befanden sich Zivilisten an Orten, an denen sie sich verschanzt hatten.
Der Kampf um jedes Haus hat dazu geführt, dass es in der Stadt kein einziges intaktes Gebäude mehr gibt. Selbst diejenigen, die übriggeblieben sind, sind verkohlt oder teilweise eingestürzt. Eine weitere Besonderheit des heutigen Soledar ist die große Anzahl von Schützengräben mitten in der Stadt. Man kann sie in Höfen, an Straßenrändern und auf Straßen sehen. Jedes dieser Gebäude musste gestürmt werden, nachdem der Feind zuvor mit intensivem Artilleriefeuer erschöpft worden war.
„Aus taktischer Sicht waren die Stellungen recht clever organisiert. Unsere Leute haben sie aber trotzdem genommen“, sagt ein ČVK-Kämpfer. „Wir wenden unsere eigene Taktik an: Wir haben ein dichtes Artilleriefeuer, der Feind kann kaum den Kopf heben, er ist gezwungen, sich vor dem Feuer zu verstecken, und wenn er es trotzdem tut, kommen wir in die Gräben geflogen und lassen ihm keine Chance. Leicht gesagt, aber nicht leicht getan. Es ist eine enorme Arbeit, es ist hart. Aber unsere Kämpfer sind ausgebildet, wir haben Profis, und sie haben ihre Aufgabe erfüllt wie es sich gehört.
Die Schützengräben in ganz Soledar waren für die Nationalisten ohne Nutzen. Viele kamen darin ums Leben. Die Leichname waren bereits eingesammelt, aus der Stadt gebracht und an die ukrainische Seite übergeben worden. Nur Decken, Kleidung, Wägelchen und leere Flaschen, die in den Gräben verstreut sind, werden von Schneewehen und einer eisigen Kruste bedeckt.
EINE STADT OHNE EINWOHNER
Das befreite Soledar ist nicht mit Mariupol vergleichbar: Selbst auf dem Höhepunkt der Kämpfe gab es dort viele Zivilisten. Sie kochten Essen auf Lagerfeuern, gingen zu Teichen und zum Fluss, um von dort grünliches Wasser zu holen, begruben tote Nachbarn in den Höfen und gingen mit Einkaufswagen auf Suche nach Essbarem. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Geschosse führte die Stadt ein seltsames, postapokalyptisches Leben. Für viele endete es leider tragisch.
Soledar wurde zwar zerstört, entging aber einer absoluten humanitären Katastrophe. Ja, während der Kämpfe gab es dort Zivilisten, aber nicht in so großer Zahl. Dort lebten etwa 10.500 Menschen, während es in Mariupol und seinen Vororten fünfundvierzig Mal so viele waren. Im Moment befinden sich keine Zivilisten in Soledar. Die Straßen sind menschenleer, selbst die relativ gut erhaltenen Privathäuser sind verlassen.

       Auf den Straßen stehen viele herrenlose Autos, einige verbrannt oder durch Explosionen zerstört, andere unversehrt. Die beschädigte Technik der ukrainischen Armee wurde größtenteils entfernt, nur ein Rettungswagen mit einem Kreuz aus gelbem Klebeband ist noch zu sehen.
Im Bereich der Privathäuser sind hinter den Zäunen und in den Häusern ständig Bewegungen zu hören, aber es sind keine Menschen. Dort leben Hunde, von denen viele ausgesetzt wurden. Die »Musikanten« füttern sie, wann immer es möglich ist. Wenn wir vorbeigehen, schauen die Hunde mit fast menschlichen Gesichtern aus den zerbrochenen Fenstern und Zäunen und starren uns erwartungsvoll, aber ohne Wut an. Offenbar warten sie auf ihre Besitzer.
IN DER ZERSCHOSSENEN KIRCHE
Es ist laut in Soledar, Granaten pfeifen und explodieren. Wir gehen zur Kirche der Verklärung Christi. Die Häuser daneben ähneln denen in Mariupol: Sie stehen noch, sind aber schwarz und ausgebrannt. Die Kirche ist nicht zerstört, aber schwer beschädigt: überall sind Splitter, Löcher und Rußflecken von direkten Treffern zu sehen. Eine Kuppel wurde durch die Explosion weggesprengt, aber alle Kreuze sind noch vorhanden. Es gibt einen Glockenturm, die Glocken sind unversehrt, nur eine war abgerissen. Sie wurden übrigens einst in Donezk gegossen, und die Mittel dazu wurden von Bergarbeitern aufgebracht.

       Im Inneren der Kirche ist der gesamte Boden mit Ziegelbrocken und Holzstücken bedeckt. Die durchbrochene Wand des Altars fällt sofort ins Auge. Die Ikonostase wurde von der Druckwelle weggerissen, und ihre Trümmer liegen überall in der Kirche verstreut. Glücklicherweise sind jedoch viele der Ikonen heil geblieben. Einer der »Musikanten« nähert sich den Bildern, bekreuzigt sich.
„Als unsere Einheiten vorrückten, begriff die ukrainische Seite, dass es keine Chance mehr gab, die Stadt zu halten. Sie haben einfach mit allem, was sie hatten, auf diesen Sektor geschossen. Sie nahmen keine Rücksicht auf Kirchen, Denkmäler oder andere Kulturgüter“, sagt einer der
»Wagnerianer«. „Wenn möglich, werden wir versuchen, die Ikonen in eine andere Kirche zu bringen und dort zu lagern, bis diese hier restauriert ist. Weil das Dach und die Wände kaputt sind, kommen Regen und Schnee herein – kein Ort um Ikonen zu lagern“.
„ISOLATION“
Überraschenderweise gibt es in Soledar noch Denkmäler und Kunstgegenstände. Zum Beispiel steht neben einem ausgebrannten Gebäude eine riesige Figur, doppelt lebensgroß. Sie ähnelt einer Strohpuppe oder einem gelben Engel, der auf einer Bank sitzt. Sie ist vollständig aus Brettern gebaut. Die Brände scheinen ziemlich schlimm gewesen zu sein, und es ist ein Rätsel, warum sie nicht abgebrannt ist. Zehn Schritte entfernt stehen zwei kleinere Gestalten, die sich mit Worten nur schwer beschreiben lassen.
Eine (ukrainische) Inschrift an einer von Splittern beschädigten Fassade lautet
»IZOLJÁCIJA«. Diese Stiftung war bis 2014 in Donezk aktiv und hat moderne Kunst, aber auch „westliche Werte“ propagiert, den Maidan unterstützt und auf dem Höhepunkt des Russischen Frühlings pro-ukrainische Veranstaltungen durchgeführt. Dann war sie gezwungen, nach Kiew umzuziehen und hielt dort ihre Veranstaltungen ab. Ende Januar 2021 kündigte die Stiftung in den ukrainischen Medien ihre Rückkehr in den Donbass an …

       Wenn sich die Kämpfe von der Stadt verlagern, werden Experten des DNR-Kulturministeriums wahrscheinlich auch Soledar besuchen und unter anderem diese Kunstwerke inspizieren. Sie werden über ihren künstlerischen Wert und ihr weiteres Schicksal entscheiden.
EWIGES GEDENKEN
Viel wichtiger ist die Tatsache, dass auch Denkmäler für die Helden des Großen Vaterländischen Krieges die Schlacht überlebt haben. Eines davon befindet sich auf dem Geländet von
Artjomsol. Nach Angaben der »Wagnerianer« versuchte der Feind, sich in den Minen festzusetzen, wurde aber vertrieben. Im Verlauf der Schlacht wurden viele Objekte des Unternehmens schwer beschädigt oder zerstört.
Auf einer grauen Granitplatte, direkt neben einem ausgebrannten Gebäude, steht die Inschrift: „Ewiger Ruhm den Gefallenen in den Kämpfen für das Vaterland 1941-1945“, darunter die Liste der gefallenen Soldaten. Der Held der Sowjetunion Vladimir Zalevskij, ein gebürtiger Soledarer, ist unter ihnen. Der Pilot flog 320 Einsätze, schoss selbst 17 feindliche Flugzeuge persönlich ab, dazu 23 zusammen mit anderen Piloten. Als er selbst einmal abgeschossen wurde, geriet er in Gefangenschaft, entkam und tötete seine Eskorte. Er stieg bis zum Rang eines Kommandanten einer taktischen Einheit (komandír zvenà) im 157. Kampffliegerregiment auf. Als Zalevskij von einem Kampfeinsatz während der Schlacht von Kursk nicht zurückkehrte, war er, wie es in dem berühmten Lied heißt, noch nicht einmal fünfundzwanzig.
Der Stein ist nur leicht von einem Splitter gespalten – angesichts der vielen Krater und Zerstörungen in der Umgebung ein Wunder. Die »Musikanten«, die ihre Häupter in modernen ohrlosen Helmen neigen, blicken das Denkmal schweigend an. Man kann sehen, dass das Band der Zeit für diese Jungs wichtig ist.
FAHNEN UND LOSUNGEN HABEN NICHT GEHOLFEN
„Ich kann nicht verstehen, warum sie das tun. Ob ein taktischer Gedanke dahinter stand? Aber nein – vielleicht, um die Moral zu stärken?“ sagt einer der
»Wagnerianer«, als wir an einer der zahllosen an einen Mast gemalten blau-gelben Fahnen vorbeikommen. Die ukrainischen Nationalisten haben überall solche Duftmarken hinterlassen, als ob das helfen würde, die Stadt zu halten.

       Auf dem Betonzaun befindet sich neben anderen Graffiti eine große Inschrift in den Farben der ukrainischen Flagge: „Koffer – Bahnhof – Russland“. Eine alte und weit verbreitete nationalistische Losung, die sich gegen die „Moskowiter“ (Moskály) richtet – wirkt in Soledar mehr als peinlich. „Ich frage mich, was sie sich gedacht haben, als sie das geschmiert haben? Dass wir es sehen, unsere Koffer packen und sofort abreisen?“ kommentiert einer der „Mitarbeiter“ die Nachricht. „Die »Musikanten« lachen. […]
PAUSE
Heute scheint das friedliche Leben in den Städten des Donbass inne zu halten. Es gibt keine Konzerte mit Tausenden von Zuschauern auf den Plätzen, keine festlichen Feiern und Prozessionen. Fröhlichkeit und Sorglosigkeit sind heute ein inakzeptabler Luxus. Es gibt viel mehr eine stille Konzentration. Die Explosionen sind lauter und die Menschen leiser geworden.
In diesen Tagen ist das verlassene Soledar der Inbegriff dieser Ruhepause. Außer den Explosionen, dem Bellen der Hunde und dem Rauschen des Windes gibt es keine weiteren Geräusche. Das Bild selbst ist wie ein angehaltener Film. Der Schnee und das Eis verstärken diesen Eindruck noch. Aber bald ist die Pause vorbei und der Film geht weiter. Andere Figuren und Handlungsstränge werden auftauchen, die Szenerie wird sich verändern.
Das alte Soledar wird natürlich der Vergangenheit angehören. Und in Zukunft wird es eine andere Stadt sein, mit neuen Häusern, Straßen und ganzen Vierteln. Es wird interessant sein, dies in sechs Monaten, einem Jahr oder gar in fünf Jahren zu überprüfen. […]
***
Die Gruppe Wagner ist ein privates russisches Unternehmen, das 2013 gegründet wurde. Ihre Kämpfer waren oder sind an bewaffneten Konflikten in Syrien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik beteiligt und sind auch in Spezialoperationen in der Ukraine involviert. Die Struktur, die Bewaffnung, die Finanzierung und die Einzelheiten der Kampfeinsätze sind geheim.

Donezker Sängerinnen mit »Goldenem Grammophon« geehrt
Dontimes.ru – Natalja Kačura und Margarita Lisovina, beide verdiente Künstlerinnen der Donezker Volksrepublik, haben für ihr Lied Donbàss za námiDer Donbass steht hinter uns«) das »Goldene Grammophon« erhalten.
 
       Das Konzert, an dem die Interpretinnen teilnahmen, sowie die Preisverleihung selbst fanden am 5. Februar im Eispalast von St. Petersburg statt.
       Die Künstlerinnen wurden vom amtierenden Oberhaupt der DNR, Denis Pušilin, beglückwünscht. Er gratulierte den jungen Frauen in seinem Telegram-Kanal zu ihrer Auszeichnung: „Unsere talentierten Mädchen traten zusammen mit den beliebtesten Popsängern auf, und das Publikum spendete ihnen stehende Ovationen!
       Als dieses Lied entstanden ist, war ein solches Ereignis noch unvorstellbar. Jetzt ist Russland bei uns, jetzt sind wir Russland, und damals haben wir nur davon geträumt…
Natalja, Margarita, ihr seid die Besten! Wir sind stolz und warten auf neue Songs und neue Siege!“ schreibt Pušilin.

Ausstellung in der Oblast Belgorod
Lnr-news.ru – Am 3. Februar 2023 wurden mit Unterstützung des Kulturministeriums, des Russischen Zentrums und des Republikanischen Kunstmuseums Donezk Gemälde von Mitgliedern der Künstlerverbände beider Volksrepubliken im Rahmen des Ausstellungsprojekts »Künstler des Donbass in der Oblast Belgorod« dem Belgoroder Publikum präsentiert. Initiator des Projekts war das Staatliche Kunstmuseum Belgorod, in dessen Sälen die Eröffnung der Ausstellung stattfand.
       Die Ausstellung umfasst 120 Werke. Unter ihnen befinden sich Gemälde verschiedener Generationen, Grafiken, Skulpturen, Kunst und Kunsthandwerk. […]

       Die Ausstellung »Künstler des Donbass in der Oblast Belgorod« wird bis zum 12. März in den Sälen des Staatlichen Kunstmuseums Belgorod [RU-BEL] zu sehen sein und danach in sechs Rayons der Oblast gezeigt werden.

Mittwoch:

Wie die DNR-Bergwerke den Einwohnern Brauchwasser zur Verfügung stellen
Vsednr.ru –Das DNR-Ministerium für Kohle und Energiewirtschaft erläuterte, wie das Grubenwasser abgepumpt wird, wie es weiterverwendet wird und wie dieses Verfahren modernisiert wurde.
       „Für den stabilen Betrieb fast aller Kohlebergbaubetriebe ist es notwendig, Grubenwasser abzupumpen. Diese Maßnahmen schützen auch bewohnte Orte in der Republik vor Überschwemmungen. Im Jahr 2022 versorgten die Bergwerke unserer Region die Republik nicht nur weiterhin mit dem ’schwarzen Gold‘, sondern wurden für sie auch zu einer zusätzlichen Quelle für knappes Wasser“, so das Ministerium.
       Dort wurde angegeben, dass derzeit 38 Organisationen an der Förderung von Grubenwasser beteiligt sind, von denen 16 zur staatlichen Bergbausanierungsverwaltung der DNR gehören.
       Im Jahr 2022 wurden mehr als 145 Mio. Kubikmeter Grubenwasser an die Oberfläche gepumpt, das sind fast 12 Millionen pro Monat oder 16.500 pro Stunde.

       Nach Angaben von Michaïl Pedčenko, Leiter der Abteilung für die Umstrukturierung und Schließung von Kohleunternehmen des Ministeriums, kann das an die Oberfläche gepumpte Grubenwasser je nach Lage des Bergwerks Schwebstoffe, verschiedene giftige chemische Verbindungen und Schwermetallionen enthalten, die sich durch eine hohe natürliche Mineralisierung unterscheiden. Aus diesem Grund wird das Wasser vor der Verwendung notwendigerweise zwei Behandlungsstufen unterzogen: chemische Desinfektion und mechanische Klärung in Klärteichen.
       „Dadurch wird die Verunreinigung zwar verringert, aber nicht vollständig beseitigt, so dass das Grubenwasser nur für technische Zwecke verwendet werden darf“, betonte Pedčenko.
       Die Förderung des Grubenwassers in den Kohlebergwerken des Donbass erfolgt unterirdisch, d.h. durch Pumpen, die in den Grubenbauen in verschiedenen Horizonten installiert sind, aber es wurden auch schon mehrere Entwässerungskomplexe mit Tauchpumpen gebaut und in Betrieb genommen, die sicherstellen, dass der gesamte Zufluss direkt an die Oberfläche kommt. Der erste dieser Art wurde im Februar 2018 im Bergwerk Olchovatskaja in Jenakievo eröffnet.
       Schon im Vorfeld führen kompetente Experten alle erforderlichen Studien über das anfallende Wasser und alle möglichen Folgen durch. Danach wird eine wissenschaftlich fundierte Entscheidung getroffen, wie das Wasser abzupumpen sei, und an welchen Standorten dies für die gesamte Region am effektivsten wäre.

Volnovacha wird eines der ältesten Bahnhofsgebäude im Donbass restaurieren
Dontimes.ru – Die Stadtverwaltung hat mit der Ausarbeitung eines Plans zum Wiederaufbau des während der Feindseligkeiten beschädigten Bahnhofsgebäudes der Stadt begonnen. Dies teilte Konstantin Zinčenko, Leiter der Rayonsverwaltung von Volnovacha, mit.

offenbar vor den Kampfhandlungen – Anm. d. Übers.
       „Derzeit wird ein Projekt zur Restaurierung des Empfangsgebäudes entwickelt. Zur Zeit gibt es vom Bahnhof aus Personenverkehr auf der Strecke nach Mariupol“, sagte er .
       Darüber hinaus berichtete Zinčenko vom Arbeitsneubeginn von Unternehmen im Rayon, die Kalkstein, Granit und Kaolin abbauen. Für die Zukunft ist die Gründung eines Unternehmens für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse geplant.

Siebenmal umbenannt
Dan-news.info – Über 100.000 Tonnen Kohle sollen aus einem neuen Streb in einem Bergwerk in Makejevka, der heute in Betrieb genommen wurde, gefördert werden. Dies berichtet der Pressedienst des Ministeriums für Kohle und Energiewirtschaft der DNR.
       „[…] Vertreter der staatlichen Kommission, die das Bergwerk besuchten und den Streb inspizierten, stellten fest, dass er in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen an den Arbeitsschutz errichtet wurde und sein Notfallsystem normal funktioniert. Er erhielt das Prädikat ‚ausgezeichnet'“, so das Ministerium.

       Die Länge beträgt 150 Meter und die Tiefe 500 bis 550 Meter. Aus diesem Streb sollen durchschnittlich 4.500 Tonnen hochwertige Kokskohle pro Monat gefördert werden, während die Gesamtreserven auf 105.000 Tonnen geschätzt werden. Der Streb ist mit einem Walzenlader ›Kírovec‹ und einem Kratzförderer SK-38 ausgestattet.
       Die vorangegangene Erschließung bei Gornjàk (»Bergmann«)-95 wurde im August letzten Jahres in Betrieb genommen. Ihre Reserven wurden auf 120.000 Tonnen Kohle der Marke ‚K‘ geschätzt.
       Die Geschichte des Bergwerks Gornjàk-95 reicht bis ins Jahr 1900 zurück. In dieser Zeit wurde es siebenmal umstrukturiert und umbenannt: Berestovskij uklòn, Itálija, Krásnyj (Roter) Gornjàk, L.M. Kaganòvič, Oktjàbrskaja und Centràlnaja.
Seinen heutigen Namen erhielt es 1995, nachdem es an ein privates Unternehmen verpachtet wurde. Im Oktober 2018 wurde ein Entwicklungsprogramm für das Bergwerk genehmigt, das eine Steigerung der Kohleproduktion und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze vorsieht. Im Rahmen dieses Programms wurden 2021 drei Strebe eröffnet. Das Bergwerk fördert Kohle der Marken ‚K‘ und ‚OS‘, deren Hauptabnehmer die kokschemische Industrie ist.

Ewiges Gedenken dem Helden
Dontimes.ru – Der legendäre Kommandeur des Bataillons Somali, Michaïl Tolstych, bekannt unter seinem Codenamen Gívi, starb vor sechs Jahren.
       Das amtierende Oberhaupt der Republik, Denis Pušilin, bezeichnete Givi heute als Symbol für die Tapferkeit und den Mut der Donbass-Milizen, dessen Name für immer in die Geschichte eingehen wird.
       Der Kommandeur selbst hat seit Beginn der Ereignisse im Donbass seine starke zivilgesellschaftliche Position zum Ausdruck gebracht und die Interessen des russischen Volkes bis zuletzt mit der Waffe in der Hand verteidigt, ohne sich hinter dem Rücken anderer zu verstecken.

       „Ich werde nirgendwo anders hingehen, dies ist meine Heimat, ich bin hier geboren, ich bin hier aufgewachsen, ich lebe hier und werde hier leben. Und wenn es sein muss, werde ich auf meinem Land und für mein Land sterben“, sagte Michaïl Tolstych 2016 in einem Interview.

Freitag:

Prügel und Folter im Geheimgefängnis von Mariupol, Gefangenschaft und Austausch
Novorosinform.org (Alexandra Ivančenko) – All das hat Priestermönch Theophanes aus dem Dorf Nikolskoje in der DNR erlebt. Aber die Menschen, denen nichts heilig ist, konnten ihm nicht den Glauben und den Willen nehmen, seinen Landsleuten zu helfen – militärisch und zivil.
ER HATTE NICHT UM SICH ANGST, SONDERN UM DIE MENSCHEN
Der Priestermönch des Nikolo-Vasiljevskij-Klosters (Dorf Nikolskoje, Rayon Volnovacha in der DNR) Pater Theophanes, alias Georgij Kratirov, wurde von der Ukraine gefangen genommen, weil er nicht wollte, dass die ukrainischen Verbände den Tod nach Donezk bringen.
       „Diese Geschichte beginnt am Ende des Jahres 2013. Schon damals hatte ich ein klares Gefühl, dass es Krieg geben würde, denn der Maidan in Kiew hatte bereits begonnen. Ich habe die erste ukrainische Militärtechnik am 15. März 2014 gesehen. Besonders überrascht war ich nicht. Ich hatte bereits faschistische Waffen aus unseren Lagern gesehen, offenbar aus Artjomovsk. An einigen Stellen stieß ich auch auf faschistische Symbole.
       Wessen habe ich mich schuldig gemacht? Ich sah, wie die Waffen bewegt wurden, und habe es unseren Leuten gemeldet, weil ich nicht wollte, dass sie nach Donezk kommen. Sie würden Krieg nach Donezk bringen; sie brachten den Tod“, sagte er.
       Pater Theophanes verbrachte 2015 mehr als einen Monat in ukrainischer Gefangenschaft. Der ukrainische Geheimdienst verhaftete ihn aufgrund eines Hinweises eines Anwohners im Kloster.
       „Es war Dienstag, der 2. März 2015. Ich hörte, wie jemand das Haus betrat. Die Waffen waren auf mich gerichtet, ich wurde mit Handschellen gefesselt. Einer sagte: „Was, du hast mit den Separatisten zusammengearbeitet, richtig? Wir wissen, wem du geholfen hast“, erinnerte sich der Priester.
       Pater Theophanes wurde in das Geheimdienstgebäude in Mariupol gebracht, das zu dieser Zeit eines der geheimen Gefängnisse für Personen war, die der Sympathie für Russland verdächtigt wurden. Der Geistliche sagte, dass sie ihn dort auf einen Stuhl setzten und mit dem Verhör begannen.
       „Sie fingen an, Fragen zu stellen und schlugen mich. Sie schlugen auf die Knie, auf die Schienbeine, schlugen mir mit einem Elektroschocker in den Nacken und in den Rücken und sagten: „Du hast für den FSB (den russischen Dienst – Anm. d. Übers.) gearbeitet, komm schon, gestehe, wir wissen alles“. Als sie mich auf den Boden legten, wurden die Handschellen unter meinem Gewicht immer fester. Meine Hände und Handgelenke schmerzten sehr „, erzählte Pater Theophanes.

Photo: Projekt ›Ljúdi Donbàssa‹
       Die SBU-Beamten folterten den Mönch mit Wasser und schlugen ihn mit einem Stock oder einem Knüppel am ganzen Körper.
       „Das Einzige, was mich glücklich machte, war, dass es mir gelungen ist, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken und keinen unserer Leute zu verraten. Davor hatte ich am meisten Angst, nicht um mich selbst, sondern um die Menschen“, gestand er.
       Nach der Folterung wurde Pater Theophanes in ein Gefängnis in Charkov gebracht, wo er mehr als einen Monat verbrachte. Danach wurde er schließlich ausgetauscht.
LEBEN IST SCHÖPFUNG
Während dieser ganzen Zeit wurde sein Heimatkloster regelmäßig von ukrainischen bewaffneten Verbänden bombardiert. Zwei der Mönche wurden durch feindliche Granaten getötet, der Vorsteher verwundet.
       „Ich bin nach Nikolskoje zurückgekehrt, weil es mein Kloster ist, weil es mein Zuhause ist. Ich hatte nicht die Absicht, von dort wegzugehen, ich hatte keine Pläne. Und nicht nur das: Ich habe Pläne, das Kloster wiederzubeleben. Einmal habe ich das Kloster inkognito mit unserem Militär besucht. Da war es noch besser intakt als jetzt. Natürlich, es war schon unheimlich, es tat weh, alles tat weh. Ich weiß nämlich, mit welcher Mühe das alles aufgebaut wurde. In Nikolskoje soll Frieden herrschen, die Kirchen sollen wiederbelebt werden. Die Wände sind wie eine Leinwand, die man bemalen und gestalten kann“, sagte der Priestermönch.
       Pater Theophanes hilft nun aktiv den Bedürftigen und sammelt gezielt humanitäre Hilfe. Zusammen mit den Autoren des Projekts »Menschen des Donbass« besuchte er eine der Gartenvorstadt von Mariupol und zeigte das Haus eines Bekannten, dem er half, als der seine Wohnung verlor.
       „Selbst hier gab es Explosionen, das Dach wurde beschädigt und dadurch wurde alles nass. Ich habe mit Hilfe meiner Freunde, französischen Journalisten, Hilfe organisiert“, erzählte der Priester.
       Nikolaus, dem Pater Theophanes beim Wiederaufbau des zerstörten Hauses hilft, sagte, er habe ihm sehr geholfen. Sonst hätten der Mann und seine Familie diesen Winter nicht überlebt. Während der Reparaturarbeiten und der Wiederherstellung des Daches lebten sie mehr als sechs Monate im Keller des Hauses.
       „Der Sinn des Lebens eines jeden Menschen ist es, etwas zu schaffen, und jeder sollte verstehen, dass er nicht nur ein Organismus ist, der Nahrung zu sich nimmt, sondern ein schöpferischer Mensch, der in die Ewigkeit blickt. Deshalb muss das Leben in allen Bereichen sinnvoll, kreativ und fruchtbar sein. Nur dann hat sie einen Sinn“, meint Pater Theophanes.

Standard

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s