Neuigkeiten aus Wirtschaftund öffentlichem Leben der Volksrepubliken des Donbass vom 21.01. bis 27.01.2023

Quellen: offizielle Seiten der Regierungen der Volksrepubliken, dan-news.info, lug-info.com, днронлайн.рф, vsednr.ru, dontimes.ru, novorosinform.org, mariupol-news.ru, mptdnr.ru, dnrailway.ru und tkzhd.ru sowie politnavigator.net, asd.news und antifashist.com
Ausgewählt und übersetzt durch das Kollektiv der „Alternativen Presseschau“

Weitere Übersetzungen mit Bezug auf den Donbass sind weiterhin zu finden auf
https://t.me/RenateKoppe (Anmeldung erforderlich).

Nachtrag von Do, 19.I.:

Mehr als 20 russische Regionen helfen beim Wiederaufbau im Donbass
Днронлайн.рф – Die Praxis der Patenschaft mit Städten und Rayons der neuen russischen Föderationssubjekte wurde zum ersten Mal auf der Krim erprobt. Im April 2014 genehmigte die russische Regierung ein Schema zur Zuordnung von 14 Rayons und einer Stadt der Republik Krim. Die Ergebnisse zeigten, dass die solche Patenschaften ein wirksamer Mechanismus zur Integration der Gebiete seien, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident der DNR Jevgenij Solncev.
       „Im Jahr 2022 haben mehr als 20 russische Regionen den Wiederaufbau im Donbass übernommen. Gemeinsam ist es uns gelungen, das größte Bauprojekt der Russischen Föderation auf den Weg zu bringen: Allein im Dezember 2022 arbeiteten 40.325 Menschen auf den Baustellen der Republik, und 2.471 Baumaschinen waren im Einsatz.
       Schulen, Kindergärten, medizinische Einrichtungen, Straßen und Brücken werden repariert, Mehrfamilienhäuser gebaut und Eigenheime wiederaufgebaut. […]

Es gibt viel zu tun
Днронлайн.рф – Mit dem heutigen Tag ist die Stromversorgung in 148 Ortschaften wiederhergestellt. Nicht nur Mitarbeiter der republikanischen Energieunternehmen sind an den Wiederaufbauarbeiten beteiligt, sondern auch ihre Kollegen aus anderen russischen Regionen leisten große Hilfe.
       „In den befreiten Gebieten gibt es viel zu tun. Die Spezialisten sind sowohl mit lokalen als auch mit komplexen Aufgaben beschäftigt. Sie arbeiten unter schwierigen, oft gefährlichen Bedingungen. Aber das Wichtigste ist das Ergebnis: Die Siedlungen werden wieder mit Strom versorgt“, hieß es in der Regierung der DNR.

 
       In der Sprache der Zahlen hört sich das so an:
Mehr als 4.325 km Freileitungen verschiedener Spannungsklassen sind wiederhergestellt;
74 Umspannwerke wurden an das nationale Netz angeschlossen;
758 Transformatorstationen wurden wieder in Betrieb genommen;
Die Stromversorgung von 3.940 Verbrauchern in den Rayons Mariupol, Volnovacha,
Krasnolimansk und Svetlodarsk wurde wiederhergestellt.

Sonntag:

Mikrorayon ›Bòsse‹ im Lenin-Bezirk
Dan-news.info – Die Verbrechen des Kiewer Regimes im Donbass verjähren nicht. Dies erklärte heute das amtierende Oberhaupt der DNR, Denis Pušilin, anlässlich des achten Jahrestages des Beschusses des Bosse-Viertels in Donezk.
       „Die Tragödie in Bosse am 22. Januar 2015 war eines der traurigsten Ereignisse in unserer Geschichte. Gezielter Beschuss durch die Ukraine traf eine Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs während der Hauptverkehrszeit. Dutzende von Zivilisten fielen dem Beschuss zum Opfer. Diejenigen, die die Befehle gaben und die, die sie ausführten, haben Namen. Jeder, der in die Tragödien in unserem Land verwickelt ist, wird die Verantwortung für seine Gräueltaten tragen müssen“, schreibt Pušilin in seinem Telegram-Kanal.


       Am 22. Januar 2015 gegen 8 Uhr morgens schossen die ukrainischen Streitkräfte auf den Lenin-Bezirk von Donezk. Granaten schlugen in die Bushaltestelle DonezkGorMaš ein, wo sich Dutzende von Menschen aufhielten. Dabei wurden acht Menschen getötet und 26 verletzt. Ein Jahr später wurde am Ort eine Gedenkstätte für die Opfer der ukrainischen Aggression eröffnet.

Das legendäre Alexandrov-Ensemble trat in Lugansk auf
Novorosinform.org – Das Akademische Gesangs- und Tanzensemble ›A.V. Alexandrov‹ der Russischen Armee hat an der Lugansker Akademischen Philharmonie ein Konzert im Rahmen des föderalen Programms »Wir sind Russland« des gesamtrussischen Tournee- und Konzertplans des Kulturministeriums der Russischen Föderation gegeben.
       Das Konzertprogramm begann mit der „Visitenkarte“ des Ensembles: Es wurden die berühmten Lieder des Gründers des Ensembles, Alexandr Vasilevič Alexandrov, „Unzerstörbar und legendär“ und ›Svjaščènnaja Vojnà‹, gegeben. Zu Beginn des Konzerts begrüßte das Publikum die Künstler mit stehenden Ovationen.


Photo: Lugansker Akademische Philharmonie
       Das Programm umfasste auch die Werke „Sohn des Vaterlandes“ von S. Tulikov, „Ach, die Wege“ und Smugljanka von A. Novikov, „Nachtigallen Russlands“ von V. Levašov, „Oh, die Schneebeere blüht“ von I. Dunajevskij und andere.
       Das Alexandrov-Ensemble sang ferner eine Reihe russischer Volkslieder, darunter natürlich Kalínka, das dank dem Ensembles zu einem der bekanntesten russischen Lieder der Welt wurde.
       Das Publikum war besonders beeindruckt von dem Lied »Der Tag des Sieges« von D. Tuchmanov, das mit Tränen in den Augen gehört wurde, und von ›Proščánije (Abschied) Slavjànki‹ von V. Agapkin.

Montag:

Feldpost
Lugansk-news.ru – Ein Soldat der »Militärischen Spezialoperation« (VSO) hat in einem verlassenen Haus im Dorf Krymskoje in der LNR Briefe aus der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges gefunden. Sie waren an Sergej Mironov, einen Frontsoldaten aus Russkij Kameškir [RU-PNZ], gerichtet.


       Der Soldat konnte mit Freiwilligen aus Penza Kontakt aufnehmen und übergab ihnen die Briefe. Es war wichtig, dass die historischen Relikte der Vorfahren in die Familien der Nachkommen gelangten.
       Vjačeslav Mironov, Sohn des Rotgardisten, freute sich, solche Nachrichten aus der Vergangenheit zu erhalten. Die Informationen über das Leben und den Dienst des Helden werden in der Familie sorgfältig aufbewahrt. Die feierliche Übergabe der Briefe wird im Museum »Zeugen des unsterblichen Erfolgs« in der Oblast Penza stattfinden.

Dienstag:

Ausschließlich Naturschutz- und Erholungsfunktionen
Dan-news.info – Durch die bewaffnete Aggression Kievs wurden rund 20.000 Hektar Wald in der DNR zerstört. Diese vorläufigen Daten wurden der Agentur vom Pressedienst des Staatlichen Komitees für Forstwirtschaft und Jagd der Republik zur Verfügung gestellt.
       „Das sind 10 % der gesamten Fläche der Wälder. Sie müssen dringend wiederhergestellt werden. Aber die Kampfhandlungen weiter, und die Forste werden weiter gnadenlos zerstört“, so der Ausschuss.
       Der Ausschuss fügte hinzu, dass die Daten auch die bereits befreiten Gebiete umfassen. Der Umfang der Wiederaufforstung hängt von der Geschwindigkeit der Kampfmittelräumung in den Gebieten ab. Wie bereits berichtet, ist für das Jahr 2023 die Wiederaufforstung einer Fläche von etwa 100 Hektar geplant, wovon etwa ein Drittel auf die befreiten Gebiete entfällt.

       In Anbetracht der Tatsache, dass die Wälder der DNR ausschließlich Naturschutz- und Erholungsfunktionen erfüllen, können ihre Auswirkungen auf das Klima im Donbass und die Lebensbedingungen der Bewohner im Allgemeinen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Außerdem spielen die Wälder eine stabilisierende Rolle für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit in der Steppenregion.
       Im Jahr 2022 wurde in der Republik auf 70 Hektar neuer Wald gepflanzt.

Breites Publikum
Donetsk-news.ru – Das Donezker Republikanische Kunstmuseum hat in Zusammenarbeit mit dem Kreativverband »Union der Künstler der Donezker Volksrepublik« am 23. Januar im Rahmen von zwei Ausstellungsprojekten, »Der Donbass und Russland – Eine gemeinsame Geschichte« sowie »Künstler aus dem Donbass der Region Belgorod«, Malereien und grafische Werke in Städte der Russischen Föderation gebracht.

       Das Ziel des ersten Projekts ist es, dem Betrachter die unverbrüchliche Verbindung zwischen dem Donbass und Russland im Kontext der Einheit ihrer historischen Prozesse vor Augen zu führen. Im Rahmen des Projekts soll eine Wanderausstellung von Künstlern aus den Volksrepubliken in acht Städten der Moskauer Oblast gezeigt werden. Fünfzig Werke von zeitgenössischen Künstlern aus der DNR wurden zur Teilnahme an der Ausstellung geschickt. Das Projekt wurde vom öffentlichen Fonds »Fonds für kulturelle Initiativen« der Moskauer Oblast initiiert.
       Das zweite Projekt wurde vom Belgoroder Staatlichen Kunstmuseum initiiert und zielt darauf ab, die kulturellen und historischen Verbindungen zwischen dem Donbass und den angrenzenden Regionen wiederzubeleben. Die Werke der Künstler werden zunächst in diesem Museum und anschließend in nicht weniger als sechs Rayons der Belgoroder Oblast gezeigt. Zu dieser Ausstellung wurden 40 Werke von Künstlern aus der DNR gebracht. Der Wandercharakter der Ausstellung wird es ermöglichen, ein breites Publikum in der Oblast mit den Werken der Künstler aus dem Donbass vertraut zu machen. […]

Zwischendurch (aus einem Blog vom März 2022):

Was bedeuten die Buchstaben auf russischer Militärtechnik bei der »Militärischen Spezialoperation« in der Ukraine?
Https://dzen.ru/media/metametrica/ – Viele fragen sich, was die Symbole auf der russischen Militärtechnik bedeuten und vor allem, warum wir „fremde“, lateinische Buchstaben verwenden.
       Hier der Versuch einer geistigen Dechiffrierung. Die Buchstaben, die wir sehen, stammen aus dem frühen kyrillischen Alphabet, bei dem vieles aus dem griechischen übernommen wurde.


       Das griechische „zeta“ sieht aus wie „Ζ, ζ“, in der slawischen Welt erhielt es den Namen »Erde« und verkörpert die Energie der Schöpfung.
Also, Za Victory: um der Schöpfung willen in unserem Land. Das hat der Donbass bewiesen, als er standhaft blieb und Russland sich auf ihn besann.
       Versuchen wir als Nächstes, nicht „V“ zu lesen, sondern „Ѵ“ (die ižica) als „vollkommene Seele“, oder „Mittel zum Zweck“: v právde = in Wahrheit.
       Der Buchstabe „O“ steht für on = er, Gott, den Schöpfer.
Allgemein: Wir sind Russen, Gott ist mit uns.
      Ein serbisches Sprichwort sagt: „Im Himmel ist Gott – auf der Erde Russland.“

Mittwoch:

14.000 Rollen Tapete
Dan-news.info – Die DNR hat von einem Unternehmen in Belarus 12 Tonnen Tapeten erhalten, um durch ukrainischen Beschuss beschädigte Häuser zu renovieren. Dies teilte heute Olga Makejeva, Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafterin der Republik in der Russischen Föderation, mit.

       „Die belarussische Seite hat einen humanitären Transport in die DNR gebracht: 12 Tonnen hochwertige Tapeten, 14.000 Rollen, die für den Wiederaufbau und die Reparaturarbeiten im Rayon Novoasòvsk und in Städten dse Südens, die unter Beschuss gelitten haben, verwendet werden“, sagte Makejeva.
       Der Staatssekretär des Unionsstaates Russland und Belarus, Dmitrij Mezencev, hat bereits am 2. Dezember die DNR besucht und einen PAZ-Bus Vector NEXT, Computer, Beamer und interaktive Tafeln für Schulen übergeben.

Jahrtausendwasser
Lug-info.com – Das in Lugansker Unternehmen Millènnium GmbH hat im Jahr 2022 34,5 Mio. Liter abgefülltes Wasser der Marke Golubòy Ključ(»Blauer Schlüssel«) produziert. Dies teilte Dmitrij Litvin, stellvertretender Direktor des Werks, mit. Außerdem wurden der Bevölkerung 30 Millionen Liter zur Abholung zur Verfügung gestellt, zitiert die Zeitung Respúblika Litvin.
       In den 22 Jahren, in denen die Millènnium GmbH in der Luganščina tätig ist, hat sich das Unternehmen nicht nur als Hersteller hochwertiger Produkte, sondern auch als sozial verantwortliches Unternehmen etabliert, das den Bewohnern der Region immer wieder zu Hilfe gekommen ist. Im Jahr 2014, während der Blockade von Lugansk und der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, war es das einzige Unternehmen, das die Einwohner mit Trinkwasser versorgte und die gesamte Infrastruktur, die zu diesem Zeitpunkt in Betrieb war. Millennium fördert Wasser aus artesischen Brunnen, das im Becken der Olchovka in einer Tiefe von etwa 100 Metern gewonnen wird. Im Allgemeinen umfasst der technologische Prozess der Reinigung sieben Stufen, dank derer das Wasser die Normen der sanitären und epidemiologischen Vorschriften und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllt.
       „Um das gewonnene Wasser mit den Anforderungen in Einklang zu bringen, werden Umkehrosmose, natriumkationische Filter, Nitratentfernung und mechanische Filter eingesetzt“, so Vladimir Leonov, Leiter der Wasseraufbereitungsanlage. „In der Mischanlage erhalten wir das fertige Produkt, das in allen Parametern den Anforderungen von SanPiN(Gesundheitliche Vorschriften und Normen) und der WHO entspricht. Auch hier kontrollieren wir die Qualität der Reinigung und tauschen die Filter bei der geringsten Veränderung der Zusammensetzung aus.

       Außerdem wird das Wasser am Ende des Reinigungsprozesses durch Ozonisierung desinfiziert. Im Gegensatz zur Chlorierung gilt diese Methode als fortschrittlich und sicherer für den Verzehr.
       Nach dem Aufbereitungsprozess wird das behandelte Wasser zur Abfüllanlage gebracht.
       „Es wird mit Kohlendioxid gesättigt, dann werden die Flaschen auf das Band gestellt und kommen in die Abfüllmaschine, anschließend werden sie etikettiert und verpackt, und die Produkte kommen ins Lager. Aber das Wichtigste ist die Qualitätskontrolle und eine gute Arbeitsmoral im Team“, so Igor Iljin, Leiter der Produktion.
       Das Labor des Unternehmens, das von der stellvertretenden Direktorin für Qualitätssicherung, Marina Zelenskaja, geleitet wird, ist für die Einhaltung der Hygienenormen bei der Produktion zuständig.
       „Die Kontrolle beginnt mit der Untersuchung von Wasser aus den artesischen Brunnen, und dann werden die fertigen Produkte überprüft. Das Labor ist für alle grundlegenden chemischen und physikalischen Indikatoren des Wassers, wie Nitrate, Ph-Wert, Titration (die Härte), Chloride, und Trockenrückstände zertifiziert. Die Qualität des Produkts hängt von all diesen Werten ab“, erklärte Zelenskaja.

Donnerstag:

Gut, dass man aus einem Д (D) so leicht ein Л (L) machen kann
Lug-info.com – Das Staatliche Unternehmen »Lugansker Eisenbahn« (LŽD) plant die Ausbesserung von sieben Lokomotiven im Jahr 2023. Dies berichtete Direktor Nikolaj Babojdo.
       „Für 2023 ist die Reparatur von zwei Diesellokomotiven 2TE116 und zwei Elektrolokomotiven VL10 (alle je zwei Sektionen – Anm. d. Übers.) geplant. Außerdem sollen drei Diesellokomotiven der Baureihe ChME3 repariert werden“, sagte er.
       Direktor Babojdo erinnerte daran, dass die Werke in Orenburg [RU-ORE] und Čeljábinsk [RU-CHE] im Dezember 2022 eine 2TE116 bzw. zwei VL10 für die LŽD repariert haben.

Das Logo ist hier dem der DŽD entlehnt! – Anm. d. Übers.
       „Es war nicht möglich, diese Triebfahrzeuge in der Republik zu aufzuarbeiten, da es hier keine entsprechenden Unternehmen gibt. Daher wurden diese Lokomotiven in der Russischen Föderation ausgebessert. Die Reparaturen wurden schnell und effizient innerhalb eines Monats im Rahmen der Hilfe bei der Lokomotivausbesserung auf Kosten der Russischen Eisenbahnen (RŽD) durchgeführt“, sagte Babojdo. […]
       Die LŽD hat in den ersten elf Monaten des Jahres 2022 über 300.000 Fahrgäste befördert.

Aus dieser Richtung feuert die Ukraine
Dan-news.info – Jasinovátaja wird zu den ersten gehören, die den Einwohnern von Avdéjevka nach der Befreiung von den ukrainischen Streitkräften Hilfe leisten. Dies gab der Bürgermeister von Jasinovátaja, Dmitrij Ševčenko, heute bekannt.
       „Vor dem Krieg gehörte Avdéjevka zum Rayon Jasinovátaja und daher hat fast jede unserer Familien Verwandte oder Freunde in Avdéjevka. Deshalb werden wir nach der Befreiung des Landes alles tun, um der Bevölkerung so schnell wie möglich zu helfen. Ich kann Ihnen sagen, dass wir bereits eine gewisse Reserve bilden, und wir werden nicht mit leeren Händen kommen“, sagte Ševčenko.

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       Er sagte, dass mehrere tausend Einwohner in Avdéjevka verblieben sind. Die humanitäre Lage dort ist katastrophal, und die ukrainische Verwaltung hat das Gebiet der Ortschaft schon lange aufgegeben.
        Avdéjevka ist eine kleinere Stadt nördlich von Donezk. Bis 2014 lebten dort bis zu 40.000 Menschen. Während des Krieges im Donbass ist sie zu einer der wichtigsten Hochburgen der ukrainischen Streitkräfte geworden. Aus dieser Richtung feuert die Ukraine auf Donezk, Jasinovátaja, Makéjevka und die umliegenden Gebiete, einschließlich wichtiger Verkehrswege.

Freitag:

Bretonischer Separatist
Novorosinform.org (Denis Zoz) – Dies ist die Geschichte eines Mannes mit einem außergewöhnlichen Schicksal. Erwan Castel stammt aus der keltischen Bretagne und ist ein ehemaliger Offizier der französischen Armee, der während seiner Dienstzeit sowohl von der französischen Politik als auch von der NATO-Ideologie desillusioniert wurde. Nachdem er ein entschiedener Gegner des Kapitalismus und des Globalismus geworden war und von der französischen Polizei wegen separatistischer Ansichten verfolgt wurde, ging er auf einen anderen Kontinent, nach Guayana, wo er 15 Jahre lang in einem kleinen Indianerdorf tief im Amazonas lebte. Von dort aus verfolgte er die sozialen Umwälzungen, Krisen und Kriege in der Welt. Er arbeitete auch als Führer; er begleitete reiche Touristen und ethnografische Expeditionen in den wilden Dschungel. Aber wie Erwan zugibt, wird der wichtigste Teil seines Lebens mit dem Donbass verbunden sein – Castel kam im Februar 2015 als Freiwilliger hierher.

Photo: news.ru

       Er hat sich schnell an die neue Realität angepasst; offenbar hatte er unter den gegebenen Umständen keine andere Wahl, denn die Ereignisse überschlugen sich. Erwan nahm an den Kämpfen um Debalcevo teil, gefolgt von Marinka, Jelenovka, Dokučajevsk und dem Industriegebiet von Avdejevka, wo er im September 2018 schwer verwundet wurde; er verlor einen Arm und musste die Frontlinie verlassen. Erwan erinnert sich an diese Zeit:
       „Ich kam Anfang Februar 2015 in Donezk an – es war übrigens sehr kalt hier – und schloss mich sofort einer Militäreinheit an, die in Debalcevo stand. Es war eine Gruppe von Kosaken, ein paar Verrückte, wie es mir damals schien. Aber sowohl die Teilnahme an dieser Schlacht als auch die Kommunikation mit den Kosaken wurden für mich zu einem guten Übungsfeld. Dann wurde das zweite Minsker Abkommen unterzeichnet und unsere Einheit wurde aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, mich den Sturmbrigaden der Republikanischen Garde anzuschließen, mit denen ich in Marinka gekämpft hatte. Ich verbrachte dort fünf Monate. Und dann kam die nicht ganz so interessante Zeit, als ich mich einem Panzerbataillon anschloss. Nach den Minsker Vereinbarungen war schweres Gerät von der Front abgezogen worden. Aber ich war nicht von Guayana nach Donezk gekommen, um in der Kaserne zu sitzen. Ich wollte an der Front kämpfen! Also schloss ich mich den Kampfeinheiten an, die in den Rayons Jelenovka und Dokučajevsk standen – obwohl ich diesen Teil der Front nicht besonders mag, da war damals nicht viel los, und für mich als Scharfschütze gab es nicht viel zu tun, denn die Ukrainer besetzten damals Stellungen, die mindestens zwei Kilometer von uns entfernt waren.
       Also beschloss ich, mich der Pjatnaška anzuschließen. Warum Pjatnaška? Ich habe die Stellungen der verschiedenen Bataillone studiert, und Pjatnaschka kämpfte im Industriegebiet von Avdejevka. Für mich war das eine sehr gute Position, weil man den Feind fast direkt vor sich hatte, so dass man ihn effektiv bekämpfen konnte. Ich hatte drei Jahre in diesem Frontabschnitt mit meinen Kameraden von der Pjatnaška verbracht, bis ich am 23. September 2018 nachts auf eine kleine Froschmine trat, die eine ukrainische Diversionsgruppe offenbar im Graben platziert hatten. Früh morgens war ich nicht aufmerksam genug. Ich ging, um die feindlichen Stellungen zu beobachten und da ist es passieret! Aber ich hatte großes Glück; die Trennlinie verlief über den Graben und ich konnte mich wieder aufrappeln, nur die linke Körperhälfte war verletzt: mein Bein, mein Bauch und mein Arm. Ich wurde in Donezk elfmal operiert, verbrachte etwa drei Monate in der Rehabilitation und warte jetzt auf eine weitere schwere Operation in Russland. Mein Arm wird amputiert werden und ich werde eine Prothese bekommen.
       Erwan lebt jetzt in Donezk in einer kleinen Mietwohnung. Er hält Kontakt zu seinen Mitstreitern, lernt weiterhin die russische Kultur kennen, wartet auf seine Operation und hofft, so bald wie möglich an die Front zurückzukehren. Castel hat nichts bereut. Alles, was ihm in dieser Zeit widerfahren ist,“ sagt er, „hat das Band zwischen seinem eigenen Schicksal und dem des Donbass nur noch stärker gemacht. Was ihn dazu bewogen hat, diese Entscheidung zu treffen und sich diesem Kampf anzuschließen, sagt er ganz einfach:
       „Ich bin dem Ruf meines Herzens gefolgt, dem Ruf des Kampfes gegen Mondialismus und Globalisierung. Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, den Kampf der Völker um ihre Freiheit zu unterstützen. Ich habe viele verschiedene Konflikte beobachtet: den Zusammenbruch Jugoslawiens, die Konflikte in Syrien und Libyen. Und als 2014 der Maidan begann, sagte mir eine Stimme in meinem Herzen: „Pass auf! Dies ist eine ungewöhnliche Krise, es wird ein großes Chaos geben“. Und nachdem ich von dem Massenmord in Odessa und den Aufständen in Lugansk und Donezk gehört hatte, beschloss ich, diesen Menschen zu helfen.
       Ich bin Europäer, Bretone, Träger der keltischen Kultur, und meine Zivilisation ist immer noch die europäische, aber ich kannte diese Menschen (die Bewohner des Donbass – Anm. Denis Zoz) nicht, weil ich noch nie im Donbass gewesen war. Aber es schien mir, dass ich sehr gut spürte, wie mein Herz mir sagte, dass diese Menschen mir nahe stehen. Also ging ich hin. Ich hatte nicht erwartet, dass ich zurückkehren würde, nicht nach Guayana und schon gar nicht nach Frankreich. Ich bin ein freier Mann: Ich habe keine Familie, keine Schulden; ich bin absolut frei. Also habe ich beschlossen, meine Freiheit auf diese Weise zu nutzen. Sie auf den Altar des Kampfes zu legen, den Donbass zu verteidigen, Russland zu verteidigen.


Photo: Argumènty i Fákty / Andrej Nezvanyj

       Hier im Donbass hat Castel vieles für sich entdeckt, vor allem über die Menschen. Er nimmt die örtlichen Sitten mit großem Interesse auf. Erwan schildert zum Beispiel einen seiner wichtigsten Eindrücke:
       „Meine große Entdeckung im Donbass ist, dass ich die Bedeutung der ’sowjetischen Mentalität‘ verstanden habe und der Idee der Sowjetunion näher gekommen bin. Denn wenn man in Frankreich und in der westlichen Welt im Allgemeinen etwas über ‚die Sowjets‘ sagt, hat das sofort einen negativen politischen Beigeschmack. Aber hier, wenn ich mit den Menschen spreche und sie nach ihrer kulturellen Identität frage, wer sie sind: Ukrainer, Russe, Bewohner der DNR oder was auch immer, antworten sie mir alle: „Ich bin ein Sowjetmensch“. Und ich habe sie gebeten, mir zu erklären, was ein Sowjetmensch ist. Aber schon im ersten Monat meines Dienstes in der Pjatnaška – als ich die Menschen um mich herum beobachtete – habe ich alles verstanden. Wir hatten einen Mann aus Kamtschatka, andere aus Sibirien, Kaukasier, Christen, Moslems, Heiden, Kommunisten, Anarchisten, Nationalbolschewisten – ganz unterschiedliche Leute, und sie alle kämpften Schulter an Schulter. Das ist die sowjetische Mentalität; so habe ich sie verstanden – als ein lebendiges Beispiel für Multipolarität. Und ich teile diese. Denn diese Ideologie ist seit Jahren in meinem Kopf, in meinem Herzen, aber ich hatte sie noch nie in die Realität, in konkrete Beispiele umgesetzt gesehen. Und hier, in einer anderen Kultur, in einer anderen menschlichen Gemeinschaft, bin ich ihr begegnet. Ich bin diesen Menschen begegnet: völlig unterschiedlich, aber in ein gemeinsames Schicksal verwoben. Das ist eine erstaunliche Erfahrung. Der Donbass ist meine wichtigste Lebenserfahrung, auch wenn sie an einigen Stellen nicht erfolgreich war“, Erwan zeigt auf seinen Arm und lacht, „aber das ist mein Problem. Das ist nicht so wichtig“.
       Zum Beginn der neuen Phase des Konflikts, die durch die »Militärische Spezialoperation« (VSO) gekennzeichnet ist, spricht Erwan über den Beginn einer neuen Phase der Entwicklung des Konflikts als ein legitimes Ereignis, stellt aber nicht ohne Bedauern fest, dass Russland seiner Meinung nach zu spät in den Donbass gekommen ist:
       „Der Krieg wäre besser verlaufen, wenn Russland z.B. spätestens im Jahr 2015 eingegriffen hätte. (sic – Anm. d. Übers.) Eine große Armee wäre damals nicht nötig gewesen. Und jetzt ist die ukrainische Armee sehr stark, sie hat Zeit gewonnen. Sie haben gute Waffen, und uns erwartet ein langwieriger Krieg; es liegen noch viele, viele Schlachten vor uns.
       In der Tat ist der Donbass jetzt die Frontlinie des Kampfes der neuen multipolaren Welt gegen den Okzidentalismus und die Hegemonie einer Ideologie. Und wir bereiten uns auf einen totalen Krieg mit der NATO vor, der nun die Form eines hybriden Krieges annimmt. Ich bin mit der NATO-Taktik gut vertraut, denn ich war früher Offizier in der französischen Armee, ich habe in diesem System gearbeitet. Die NATO ist ein tollwütiger Hund, und wenn dieser Hund einen beißt, ist es das einzig Richtige, ihn zu töten. Andernfalls wird er einen selbst beißen. Ich denke, dass Russland versuchen sollte, die Feindseligkeiten auf ukrainisches Gebiet zu konzentrieren. Dies ist notwendig, weil, wie wir wissen, das Rechtssystem der NATO ein solches Dokument wie den Artikel 5 enthält: Wenn ein NATO-Land angegriffen wird, müssen automatisch alle Mitglieder des Bündnisses den Aggressor bekämpfen. Die Ukraine ist kein Mitglied der NATO, was gut für uns ist, denn so können wir der NATO entgegentreten, indem wir gegen die ukrainische Armee kämpfen und so diese gefährliche Bestimmung im Vertragswerk des Bündnisses vermeiden. Die Ukraine ist unsere Grenze der Konfrontation.


       Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Castel, durch die Umstände von seinem Gewehr getrennt, nicht aufhört zu kämpfen, aber diesmal auf einem anderen Schlachtfeld, dem der Information. Seit seiner Ankunft im Donbass betreibt er aktiv seinen Blog, der sich vor allem an europäische Leser richtet. Wie Erwan in seinem Blog schreibt, versucht er angesichts der heutigen Zensur im Westen, eine alternative Sichtweise auf die Ereignisse zu zeigen, die er selbst miterlebt hat:
       „Ich versuche, einen Informationswiderstand zu organisieren. Ich möchte, dass die Europäer aufwachen und diesen Krieg beenden. Aber es ist sehr schwierig.
       Ich komme aus einem Land, das es so nicht mehr gibt, aus der Bretagne, die heute unter der Diktatur Frankreichs steht, und Frankreich steht unter der Diktatur der Vereinigten Staaten. Aber das große Problem ist nicht die Diktatur, sondern die moderne westliche Gesellschaft als solche mit ihrem verquasten Individualismus: Die Menschen träumen nur von einem: ‚Kaufen – Ich will ein neues Telefon kaufen, ich will in einen Club gehen, ich will ein Auto kaufen‘, es scheint keinen kollektiven Geist mehr in den Menschen zu geben, nur materielle Motivation und verrückten Individualismus. Aber vielleicht wird sich etwas ändern, wenn die NATO beschließt, ihre wahren Absichten in diesem Krieg zu erklären und ein Bataillon Soldaten in die Ukraine schickt – und die Europäer werden aufwachen. Daran möchte ich glauben.
       Im Allgemeinen sind die Menschen heute Geiseln von Ideologien. Ideologien sind totalitär, wie Religionen. Lassen Sie mich das erklären: zum Beispiel die Geschichte von Jesus Christus. Christus war ein großartiger Kerl und seine Predigten sind erstaunlich: Frieden ohne Kriege, universelle Freundschaft, Liebe. Aber was hat die Kirche dann daraus gemacht? Sie organisierte etwas anderes, eine häretische Ideologie! Christus hat gesagt: ‚Liebe deinen Nächsten‘, und was tat das christliche Rom? Es führte schreckliche blutige Kriege. Bei Augustinus, dem Vater der katholischen Kirche, der das „Jus ad bellum“, das Recht, Kriege zu beginnen, erfunden hat, können Sie dies ausführlich nachlesen. Warum? Weil ein anderes Land nicht dieselbe Religion hat wie wir, werden wir in dieses Land gehen und es aus Liebe zu Jesus Christus zerstören. Und was sehen wir heute? Das amerikanische System schreit nach „Menschenrechten“. Oh, die Menschenrechte – in der Theorie nicht schlecht. Aber in der Praxis: Washington zerstört den Irak „für Demokratie und Menschenrechte“! Was ist das, wenn nicht ketzerisch?
       Und ich möchte, dass die Menschen in Europa ihre Augen öffnen. Deshalb führe ich in meinem Blog auf meiner Website und in den russischen sozialen Medien eine Informationskampagne. Übrigens haben mich die westlichen sozialen Medien, die gegen Informationen kämpfen, die nicht in ihre politische Agenda passen, blockiert. Das ist es, worum es bei der verdammten Demokratie geht!“
       Rückblickend ist das Leben von Erwan Castel wie ein faszinierender Roman: voller Dramatik, voller Abenteuer und natürlich überraschender Begegnungen. In seiner Jugend hatte er zum Beispiel die Gelegenheit, Ernst Jünger kennen zu lernen, den berühmten deutschen Schriftsteller, Philosophen und Frontsoldaten. Erwan betrachtet dieses Treffen noch immer als eine der wichtigsten Begegnungen in seinem Leben. Erinnert er sich daran und sagt:
       „Ich habe Jünger in Deutschland getroffen. Hier ist ein kleiner Hintergrund wichtig: Während des Zweiten Weltkriegs war mein Großonkel Partisan, der gegen General Ramke bei der Belagerung des französischen Brest kämpfte. Und als die zweite Fallschirmdivision von Ramke Brest verließ, organisierte mein Großvater Partisanenhinterhalte im Zentrum der Bretagne. Und nach dem Krieg trafen sich die Partisanen und die deutschen Soldaten einmal im Jahr zu einer Art Fest, bei dem sie gemeinsam Bier tranken und Freundschaften schlossen. Als ich ein junger Mann war, lud mich mein Großvater zu einem Soldatentreffen ein, wo ich Ramke kennenlernte. Wir kamen ins Gespräch und er fragte mich nach meinen Lieblingsmenschen in der deutschen Kultur: Schriftsteller und Persönlichkeiten. Ich sagte, dass ich Novalis liebe und dass ich Rommel und Ernst Jünger mag. Und schon bald hatte ich die Gelegenheit, Jünger zu treffen. Wir wurden übrigens von Erwin Rommels Sohn Manfred zusammengebracht, der später ein guter Freund von mir wurde. Er kannte Jünger persönlich und wir konnten ihn bei einem unserer freundschaftlichen Treffen besuchen. Es war etwas Unglaubliches! Ich erinnere mich noch an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen, es war ein großer Tag für mich! Jünger ist eine echte Legende. Zumindest habe ich ihn immer als eine große Legende gesehen. Ich bin ihm dreimal begegnet und habe ihn als einen erstaunlichen Menschen in Erinnerung – mit einem großen Herzen und einem klugen Kopf. Ein erstaunlich nachdenklicher Mann. Wir hatten eine Menge zu besprechen. Natürlich erwischte ich ihn in einem ziemlich reifen Alter – er war damals etwa 90 – und er schrieb immer noch. Ich erinnere mich, dass Jünger sehr klar dachte und sprach, obwohl wir Französisch sprachen und er diese Sprache fließend beherrschte. Es war erstaunlich, dass dieser Mann, der das schreckliche zwanzigste Jahrhundert überstanden hat, immer noch so klar denken konnte und sich nicht in eine Art gruseligen Fanatiker verwandelt hat. Es war eines der wichtigsten Treffen.
       Aber wissen Sie, in meinem Leben habe ich alle möglichen Leute getroffen: einige legendäre Gestalten ebenso wie gewöhnliche, unscheinbare Soldaten der Geschichte, zum Beispiel Veteranen des Ersten Weltkriegs. Als ich jung war, gab es in Frankreich oft Treffen mit Veteranen dieser schrecklichen Schlachten, und die überlebenden kamen zu diesen Treffen, und ich sah sie, einfache Soldaten, und sie alle erschienen mir wie große Helden. Und so ist es auch im Donbass. Ich habe hier viele verschiedene Menschen kennengelernt, Menschen, die für die heutige Zeit einzigartig sind, Militärs, humanitäre Helfer, Ärzte – sie alle haben eine außergewöhnliche Mentalität.
       Erwan denkt nicht mehr daran, nach Frankreich zurückzukehren, sagt er. Dort erwarte ihn nichts Gutes. Aber er gibt zu, dass er sein Heimatland vermisst:
       „Es kann mich traurig machen, daran zu denken, denn meine Mutter ist dort geblieben, und für mich, der ich in eine traditionelle bretonische Familie hineingeboren wurde, ist die Verbindung zu meinem Land und meiner Familie sehr wichtig. Aber es kann keine zwei Vaterländer geben, das weiß ich. Ich bin ein Nomade, und meine Heimat liegt unter meinen Stiefeln.
       Und wenn ich meinen russischen Pass habe, wenn dieser Krieg vorbei ist und ich mit dem Sieg zurückkehre, wenn die Götter mir das Leben erhalten, werde ich versuchen, weit weg, nach Russland zu gehen, in die Taiga. Ich möchte mein Leben auf diese Weise beenden: an einem Ort in der Nähe eines Flusses, wo es Fische und Vögel und Schnee im Norden gibt.
       Übrigens hat Castel seinen russischen Pass bereits erhalten, was bedeutet, dass seine Operation nicht mehr lange auf sich warten lässt. Vor nicht allzu langer Zeit traf ich ihn in den Straßen von Donezk, in seiner üblichen Kleidung – im Tarnanzug mit Alavata, seinem Codenamen, den er aus dem wilden Amazonas mitgebracht hat, darauf. So nennt man dort eine Familie roter Affen, die auf hohe Bäume klettert und ihre Lieder singt. Er zeigte mir mit triumphierendem Blick das neue rote Büchlein. „Endlich!“, sagte er. Ich beglückwünschte ihn und schüttelte diesem tapferen Mann, der überlebt hat, fest die Hand.

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Lug-info.com – Russland hat vorgeschlagen, die Zeitumstellung in den neuen Gebieten auf Moskauer Zeit gesetzlich zu regeln. Dies erklärte Leonid Pásečnik, das amtierende Oberhaupt der LNR, in seinem Telegram-Kanal. Russische Zeit in der Lugansker Volksrepublik für immer! Ein weiterer wichtiger Schritt zur Angleichung der Legislative an die russische ist getan: Der Gesetzentwurf des Ministeriums für Industrie und Handel der Russischen Föderation über die Umstellung der neuen Regionen auf die Moskauer Zeit wurde der russischen Regierung vorgelegt“, sagte er. […]

Photo: hna.de
       „Die Lugansker Volksrepublik lebt schon seit Oktober 2014 nach der Moskauer Zeit. Jetzt wird dies auch auf föderaler Ebene umgesetzt“, so Pásečnik. Die Umstellung auf die Moskauer Zeit spiegelt nach seinen Worten die Unwiderruflichkeit und Endgültigkeit der Wiedervereinigung der Republik mit Russland wider.

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