Quellen: offizielle Seiten der Regierungen der Volksrepubliken, dan-news.info, lug-info.com, днронлайн.рф, vsednr.ru, dontimes.ru, novorosinform.org, mariupol-news.ru, mptdnr.ru, dnrailway.ru und tkzhd.ru sowie politnavigator.net, asd.news und antifashist.com
Ausgewählt und übersetzt durch das Kollektiv der „Alternativen Presseschau“
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Sonnabend:
„Damit die Namen in goldenen Buchstaben geschrieben werden!“
Dan-news.info – Das amtierende Oberhaupt der DNR, Denis Pušilin, erklärte, dass das Andenken an die Soldaten, die Soledar befreit haben, auf jeden Fall verewigt werden wird. Dies sagte er heute bei einem Treffen mit evakuierten Einwohnern der kürzlich befreiten Stadt.
Abb.: https://zona.media/article/2023/01/11/soledar
„Wir wissen heute mehr als jeder andere, dass wir die Erinnerung an unsere Männer aufrechterhalten müssen. Zu diesem Zweck werden auf verschiedenen Ebenen, sowohl auf lokaler als auch auf föderaler Ebene, Programme durchgeführt. Die Ereignisse werden sich in den Geschichtsbüchern widerspiegeln, Straßen und Plätze werden nach den Befreiern von Soledar benannt“, sagte Pušilin. […]
Pušilins Erklärung ist eine Antwort auf die Frage einer Einwohnerin von Soledar, Natalja Morikova, während eines Treffens mit evakuierten Einwohnern der Stadt. (s.u.)
„Wir müssen ein Buch der Erinnerung schaffen, damit die Namen derer, die unsere Stadt befreit haben, in goldenen Buchstaben geschrieben werden!“, sagte Morikova.
Soledar ist eine kleine Stadt im Norden der DNR. Sie befindet sich in der Nähe von Artjomovsk und war eine der größten Hochburgen der ukrainischen Gruppierung im Donbass. Am Vortag ist bekannt geworden, dass diese Ortschaft bei einem Angriff russischer Truppen vollständig befreit wurde. Die Stadt ist bekannt für die Produktionsanlagen von ›Artjòmsol‹, dem größten Salzunternehmen Mittel- und Osteuropas.
Zur Befreiung von Markovka
Lug-info.com – Die Einwohner der Siedlung Städtischen Typs Markovka haben ein Meeting anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Dorfes von den Nazis veranstaltet. Dies wurde von der Rayonsverwaltung mitgeteilt. Die stellvertretende Leiterin der Rayonsverwaltung von Markovka, Jelizaveta Sergejevna Syč, hielt eine feierliche Rede.
Am Vortag wurde im Kulturhaus des Rayons ein Konzert gegeben, das diesem denkwürdigen Datum gewidmet war. Künstler des Kosakengesangsensembles ›Deržáva‹ aus Vorónež [RU-VOR] traten vor den Besuchern auf.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 1943 hat die Rote Armee Markovka befreit, und am 16. Januar bereits den gesamten Rayon. Bei der Befreiung wurden 2.100 Rotarmisten getötet, die in 22 Gemeinschaftsgräbern begraben sind.
Zur RŽD oder als Föderales Unternehmen wie auf der Krim?
Dontimes.ru – Die Bahnen des Konzerns ›Železnyje Dorógi Donbàssa‹, die den Eisenbahnverkehr auf dem Gebiet der Donezker und der Lugansker Volksrepublik durchführen, arbeiten mit ›RosŽelDor‹ (der »Föderalen Eisenbahntransportagentur [Russlands]« – Anm. d. Übers.) zusammen, um einen stabilen und sicheren Betrieb der Eisenbahnen zu gewährleisten. Dies berichtet TASS unter Berufung auf den bis vor kurzem ‚Transnationalen‘ Konzern.
Bereisungstriebwagen des Generaldirektors,
Photo: https://railgallery.ru/photo/00/29/92/29926.jpg
Den Vertretern zufolge gibt es keine nennenswerten Hindernisse für die Integration der Infrastruktur der Eisenbahnen von Donezk und Lugansk in das Netz der russischen Eisenbahnen.
Schon länger wird an der Möglichkeit gearbeitet, direkte Zugverbindungen mit Moskau, St. Petersburg und Simferopol herzustellen.
In der DNR will man in diesem Jahr etwa 300 km Strecke durcharbeiten.
15 Milliarden Tonnen
Vsednr.ru – Die Steinsalzreserven in der Nähe von Artjomovsk und Soledar werden auf mehr als 15 Mrd. Tonnen geschätzt. Bei der derzeitigen Fördermenge würden sie für mehr als 1.000 Jahre reichen, sagte Andrej Belodedov, Leiter der Bergbauabteilung der Abteilung für Geologie, Bergbau sowie Öl und Gas an der Südrussischen Staatlichen Polytechnischen Universität ›Matvej Platov‹.
„Das Vorkommen ist riesig. ›Artjòmsol‹ betreibt dort vier Salzbergwerke, die in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 7 Mio. Tonnen pro Jahr abgebaut haben“, zitiert TASS den Fachmann.
Als alles noch ’normal‘ (russischsprachig) war – Photo: https://ubr.ua/…
Belodedov stellte fest, dass es in Russland mehrere Steinsalzlagerstätten gibt. In der Oblast Astrachan ist es zum Beispiel der See Baskunčak. Das Salz aus Artjomovsk und Soledar ist jedoch von höherer Qualität. Der Sachverständige räumte ein, dass es möglich ist, die Produktionskapazität der bestehenden Anlagen zu erhöhen. Gleichzeitig werde das Produktionsvolumen auch durch die Nachfrage nach dem Produkt bestimmt, und es müsse berücksichtigt werden, auf welchen Märkten es verkauft werden könne.
›Artjòmsol‹, mit Sitz in Soledar, ist Europas größtes Unternehmen in der Steinsalzgewinnung. In der Ukraine war das Unternehmen ein staatlicher Monopolist. Ende Mai 2022 zitierte die ›Ėkonomíčeskaja Právda‹ Direktor Viktor Jurin mit der Aussage, dass das Unternehmen seine Tätigkeit eingestellt habe. Zu dieser Zeit gehörten Ungarn, Polen, Georgien, Moldawien, Aserbaidshan und Rumänien zu den Stammkunden des Unternehmens, so Jurin.
Sonntag:
Ich fühle mich hier zu Hause
Dan-news.info – DAN. Nach heftigen Kämpfen wurden die ukrainischen Kämpfer unter dem Ansturm der russischen Truppen gezwungen, Soledar zu verlassen. Während der ganzen Zeit befanden sich Zivilisten in der Stadt, die sich weigerten, in die von Kiev kontrollierten Gebiete zu gehen, und beschlossen, auf die Befreiung der Stadt zu warten. Natalja Morikova, eine Einwohnerin von Soledar, berichtete DAN von der Haltung des ukrainischen Militärs gegenüber der lokalen Bevölkerung und die Selbstlosigkeit der Angehörigen der ČVK (»Private Militärgesellschaft«) ›Wágner‹ (angeblich [wikipedia/RadioLiberty] nach dem Codenamen ihres Begründers, Dmitrij Utkin – Anm. d. Übers.), die die Stadt befreit haben.
Das Gefühl des Unglücks und des menschlichen Leids ist stark mit Brandgeruch verbunden, spätestens seit Mariupol im Frühjahr 2022. Auch die Kleidung der evakuierten Bewohner von Soledar stinkt nach dem Rauch der Feuer, mit denen sie ihre kärglichen Mahlzeiten zubereitet haben. Ein Dunst mit dem Geschmack von Sprengstoff und Schießpulver, Angst und Tod.
Diese Menschen sind jetzt in Sicherheit, aber sie können nachts immer noch nicht gut schlafen. Die Stille erschreckt sie, denn sie sind daran gewöhnt, zum Dröhnen der Kanonaden zu schlafen. Aber die Trikoloren der Russischen Föderation und der DNR auf den Straßen, die Buchstaben ‚Z‘ auf den Autos beruhigen sie. Sie gehen nach Hause, an einen Ort, wo ihnen niemand mehr etwas antun wird.
Jeder der evakuierten Einwohner von Soledar hat seine eigene Geschichte, und gleichzeitig sind sie alle in einer Leidensgeschichte vereint. Ein Einzelschicksal beschreibt durchaus das Unglück der anderen.
„Bis zum Schluss wollte ich das Haus nicht verlassen, soviel Arbeit und Geld war investiert worden. Mein Mann beschloss aus Sorge um mich, uns zu evakuieren. Es war sehr furchtbar! Mich verfolgte der Wunsch das Licht anzumachen, wie in einem Kino nach einer Vorführung, damit dieser schreckliche Kriegsfilm vor unseren Fenstern zu Ende geht. Aber er ist noch nicht zu Ende“, erzählt Natalja Morikova von ihren Sorgen.
Sie ist seit 41 Jahren bei ›Artjomsol‹ tätig und wurde zusammen mit ihrem Ehemann, Sergej Vladilenovič, der in derselben Fabrik gearbeitet hat, evakuiert.
„Unser ältester Sohn hat es geschafft, nach Berdjansk zu entkommen. Unser Jüngster trat auf eine ukrainische Antipersonenmine ›Lepestòk‹ (»Kronblatt«) und verlor dabei einen Fuß. Er wurde in Lugansk operiert und anschließend in das Männerkloster in Alčevsk gebracht. Das Neueste, was wir über ihn wissen, ist, dass er nach Russland, in die Oblast Rostov, evakuiert wurde. Wohin genau, wissen wir nicht“, sagt Natalja.
Sie sagt, dass die ukrainischen Soldaten sich gegenüber der Bevölkerung wie echte Besatzer benamen. Sie sagten: „Wenn ihr nicht in die Ukraine wollt, dann seid ihr ›ždúny‹ (»vor ihrem Haus sitzende Seeelefanten«) und ›sepáry‹ (umg. »Separatisten«) und wartet, dass der russische Frieden kommt!“
„Sie sprachen untereinander ukrainisch: Es gibt Menschen (ljúdy) und Menschchen (ljudẏski). So nannten sie uns; wir waren eben ‚zweite Klasse'“, sagt Natalja.
Die Frau hält unbeholfen ihren bandagierten linken Arm. „Splitterwunde am linken Unterarm mit Fraktur“, so die Diagnose. Das war am 8. März bei uns auf der Straße. Ich habe es nicht geschafft, in den Hof zu kommen, habe mich hingesetzt und meinen Kopf mit dem Arm bedeckt, da ist es passiert. Es hat auch mein Bein getroffen, aber nicht so stark“, erinnert sich Natalja. […]
Die Frau fügte hinzu, dass jetzt alles wieder in Ordnung sei, ihr Arm erhole sich langsam, der Arzt habe gesagt, der Gips könne bald wieder ab.
„Das erste Mal, dass ich ukrainischen „Verteidigern“ direkt begegnete, war im Haus meiner Eltern. Von Nachbarn erfuhren wir, dass ein ›Banderamobil‹ – so nannten wir die ukrainischen Militärfahrzeuge – direkt davor geparkt war. Die Soldaten knackten die Schlösser der Garage und des Hauses und brachen die Türen auf. Ich fragte sie: ‚Was wollen sie hier?‘ Sie antworteten: ‚Wir sind gekommen euch zu beschützen, wir müssen in den Keller.‘ ‚Was, ihr wollt uns im Keller beschützen?'“, erzählt Natalja entrüstet von den Ereignissen.
Das ukrainische Militär hatte einen Mörser im Hof des Hauses in Stellung gebracht und sie verbargen sich während des Schießens im Keller – all dies in einstöckiger Bebauung, in denselben Häusern, in denen sich friedliche Einwohner von Soledar befanden.
„Dann habe ich, wie man so schön sagt, gesagt: ‚Weißt du was? Ich bin es nicht, der dort bei euch in Ternopil oder Lviv Schlösser knackt! Ihr seid es, die hier alles kaputtmachen!‘ Ja, dann sind sie gegangen. Aber ich zitterte vor Angst und Wut, denn sie hätten mich leicht erschießen können. Es gab solche Fälle, haben mir Leute erzählt“, sagt Natalja.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 7. Januar, dem Weihnachtstag. Zu diesem Zeitpunkt fanden bereits heftige Häuserkämpfe in den Wohngebieten statt. Die Frontlinie näherte sich dem Haus der Morikovs.
„Die ukrainischen ›zachẏsnyki‹ (»Beschützer«) versteckten sich unter uns, unter der Zivilbevölkerung. Ich schaue eines Tages aus dem Keller, und von hinter der Garage, hinter dem Betonzaun schießt einer aus der Schulter in Richtung der ›Wágneròvcy‹. Ich sagte zu ihm: ‚Was machst du da? Dann kriegen wir die Antwort!‘ Und er lacht nur“, erlebt Natalja diese schrecklichen Momente nochmal.
Doch schon bald verließen die ukrainischen Soldaten ihre Stellungen. Die Russen rückten mit Methode und beharrlich in die Stadt vor.
„Die ukrainischen Soldaten warfen bei ihrer Flucht ihre Rucksäcke, Schlafsäcke und andere Dinge weg. Sie ließen ein Maschinengewehr, Munition und anderes Zeug – ich kenne mich damit nicht aus – zurück“, sagt Natalja.
Nach ihren Worten hatten die friedlichen Einwohner sobald die ukrainischen Truppen weg waren weiße Handtücher und Laken aufgehängt, um zu zeigen, dass hier Menschen lebten.
„Zuerst holten die ›Wágneròvcy‹ ihre Verwundeten aus der Schusslinie; dann begannen sie, auch die Zivilisten aus dem Kampfgebiet zu bringen. Sie klopften an unsere Tür, waren höflich, sprachen leise und beruhigten uns“, erinnert sich Natalja. „Ich wollte zunächst nicht gehen, aber sie erklärten mir ebenso diskret wie beharrlich, dass es hier immer gefährlicher werde und dass sie die Pflicht hätten, die Zivilbevölkerung zu schützen.“
Die Soldaten führten die Zivilisten zu Fuß und in kleinen Gruppen vier Kilometer weit weg, damit sie mit Drohnen nicht so leicht zu entdecken waren. Die Russen, so Natalja, trugen die Taschen der Familie mit ihren Habseligkeiten.
„Der Beschuss war schon nicht mehr so stark. „Die ›Wágneròvcy‹ brachten uns auf das Gelände der Futtermittelfabrik und setzten uns dort in einen Kleinbus. Wir sind damit nach Pervomajsk gefahren. Sie fragten sofort, wer medizinische Hilfe benötigt. Deshalb wurde ich wegen meiner Armverletzung zuerst nach Stachanov gebracht und kam dann hierher“, sagt Natalja.
„Ich fühle mich hier zu Hause! Die Einstellung der Menschen ist herzlich. Sehen Sie: Die ukrainische Propaganda ist bösartig, mit martialischer Sprache; sie ist wirklich unmenschlich. Aber hier versteht man, dass man zu einem großen Land gehört, und man wird hier menschlich behandelt“, sagt Natalja.
Montag:
Vom kleinen Teich bis zum Stausee
Dan-news.info – Die Zahl der von der DNR kontrollierten Gewässer hat sich mit der Befreiungsoperation fast verdoppelt, und auch die Fischzucht hat zugenommen. Das teilte der Pressedienst des Staatlichen Komitees für Wasser und Fischerei der Republik heute der Agentur mit.
„Mit Stand vom 26. Dezember 2022 sind mit der Befreiung vier Fischzuchtbetriebe mit einer Gesamtfläche von 97,15 Hektar repatriiert worden. In erster Linie tragen sie zur Stärkung der Wirtschaft der DNR durch die Bereitstellung von Fischprodukten aus eigener Produktion bei. Die einheimische Zucht wird zum zusätzlichen Anreiz für die Entwicklung der Fischindustrie […]“, hieß es im Staatlichen Komitee.
Die Zahl der Gewässer in den Bezirken ist um 66 % gestiegen – vom kleinen Teich bis hin zum Stausee. Sie dienen der Naherholung, der Fischerei und der Bewässerung.
Im Jahr 2021 gab es in der DNR 840 Gewässer. Die meisten davon befinden sich auf Territorien, die verwaltungstechnisch zu den Städten Donezk und Šachtjorsk gehören.
›GosVodRybChoz‹, die staatliche Waser- und Fischereiwirtschaft der DNR, wurde im Dezember 2016 gegründet, um die staatliche Politik für die Bewirtschaftung, Nutzung und Vermehrung der Wasserressourcen, die Wiederauffüllung der Fischbestände in den Gewässern und die Entwicklung der Wasserwirtschaft und der Meliorisation in der Republik zu entwickeln und umzusetzen.
SHAMAN
Ren.tv (Fernsehsender) – Der russische Sänger SHAMAN (Jaroslav Dronov) ist im Donbass aufgetreten. Er gab Konzerte in Lugansk und Mariupol.
Der Künstler sagte, er bewundere den Mut und die Tapferkeit der Einwohner in diesen Regionen. „Von der Bühne aus sah ich Tausende von Augen voller Freudentränen und das stolze Lächeln von Menschen, die ihr Recht, ‚Ich bin Russe‘ zu sagen, unter unsäglichen Mühen und mit beispiellosem Heroismus verteidigt haben. Und wir werden uns ganz sicher wiedersehen!“, sagte SHAMAN.
Er sagte ferner, dass er während seines Auftritts in Lugansk Stimmen von Soldaten aufgenommen hat, die er in seinem neuen Lied verwenden wird. […]
„Wir werden zu 100 % wiederkommen. Und das nicht einmal, nicht zweimal, nicht nur dreimal. Wartet nur“, sagte er. „Ich freue mich, dass auf dem Plan meiner nächsten Solo-Tournee auch der Donbass und Novoròssijja stehen.“
Nach dem Konzert wurde Jaroslav noch lange nicht von der Bühne gelassen, er gab Zugaben. Er nahm auch Videogrüße für die Kämpfer auf. Photos: Tatjana Volodovskaja
SHAMAN besuchte auch ein Krankenhaus in Rostòv-na-Donú, wo er vor verwundeten Kämpfern und den Sanitätern, die sie gerettet haben, auftrat. Er schenkte ihnen signierte Gitarren mit einem seiner Titel als Markenzeichen »Ich bin Russe«.
Etwas Allgemeinbildung: Über die Bezeichnung ‚Kosak‘
Novorosinform.org (Alexandr Kravčenko) – Die Frage nach der Herkunft der Kosaken hat viele beschäftigt und beschäftigt sie noch immer. Von Zeit zu Zeit bekommt diese Frage einen politischen Charakter. Der Hauptzweck dieser politischen Spielchen besteht darin, Verwirrung in den Köpfen der Menschen zu stiften, indem sie die Kosaken außerhalb des russischen Volkes stellen wollen, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
EIN TÜRKISCHER STAMM
Es wird angenommen, dass die Kosaken ein slawisierter Turkstamm sind.
Wer sind diese Turkvölker? Sie sind eine Gruppe von Völkern aus der Sprachfamilie der Altaier. Zu den Turkvölkern gehören Tataren, Kasachen, Usbeken, Türken und drei Dutzend andere.
Das Wort ‚Kosak‘ ist türkischen Ursprungs, genauer gesagt, es ist aus den Turksprachen ins Russische gelangt. In diesen Sprachen bedeutet es einen freien Mann, der sich aus freien Stücken von der Unterordnung unter seine Sippe oder seinen Oberherrn befreit hat.
Dschingis Khan gründete sein Khanat ursprünglich aus solchen Menschen. Über den Eroberer Timur wird berichtet, dass er in seiner Jugend seinen Häuptling verließ und nach ›kazak lyk‹ ging, einfach nach kazak. Das kasachische Khanat (Қазақ хаандығы) entstand durch die Abwanderung mehrerer Clans aus dem usbekischen Khan. Ein Turkkosake konnte aufhören, ein Kosake zu sein, indem er zu seinem Klan, seiner Gemeinschaft unter der Herrschaft eines Ältesten zurückkehrte. Viele türkische Herrscher heuerten solche Männer für den Militärdienst an.
Ja, das Wort ‚Kosak‘ kam aus dem Türkischen ins Russische. Doch wie sich herausgestellt hat, haben die Türken es selbst aus anderen Sprachen entlehnt.
DAS ERBE DES GROSSEN TURAN
Viele Turkvölker sind von ihrem Ursprung her (genetisch) Indoeuropäer, aber sie haben ihre indoeuropäischen Sprachen verloren, wie die Chakassen oder die Kirgisen. Ihre Vorfahren waren Indoeuropäer, Turaner. Es ist durchaus möglich, dass sie von ihren Vorfahren den Begriff und Phänome wie Kosak und Kosakentum überliefert bekamen.
Was war der Turan und wer waren die Turaner?
Viele Vertreter der Turkvölker betrachteten den Turan als ihre gemeinsame angestammte Heimat. Es gibt sogar die Idee, Kasachstan in Turan umzubenennen!
Der Turan als geopolitische Realität entstand jedoch lange bevor die Turaner und ihr erster Staat die historische Bühne betraten.
Wir lernen über den Turan aus dem heiligen Buch der Iraner, der ›Avesta‹, der Name dieses Buches ist gleichbedeutend mit dem russischen Wort ‚vest‘ (Nachricht). Das ist kein Zufall und sehr wichtig.
Die ›Avesta‹ berichtet, dass der Turan das Land der Turaner, d.h. der wilden, übermütigen Stiere sei. Der wütende Turan, in dem die Nomaden leben, wird dem Iran, einem zivilisierten, landwirtschaftlich geprägten Land, gegenübergestellt – der sogenannte „Kampf zwischen Turan und Iran“. Die Perser siedelten den Turan nördlich des Flusses Syr-Darja an; das Wort ‚darja‘ bedeutet im Persischen ‚begabt‘, ‚großzügig‘, und das sollte man sich auch merken.
Die Turaner, die ein nomadisches Leben führten und von Zeit zu Zeit die Bauern der Iraner angriffen, waren also mit diesen verwandt. Sprachlich waren Iraner und Turaner ein und dasselbe.
Die Turaner haben in ganz Eurasien viele Namen und Begriffe hinterlassen. Der Name des Flusses Don zum Beispiel ist mit dem russischen Wort ‚dno‘ (Boden) verwandt, oder das Wort ’stan‘ bedeutet ‚Land‘. Sie sind uns als Skythen, Sarmaten und zahlreiche andere iranischsprachige Stämme gut bekannt. Die Turkvölker ließen sich in den turanischen Gebieten nieder und übernahmen viel von ihren Vorgängern. Dazu gehörte auch der Begriff des Kosaken.
Der berühmte Kosakenhistoriker und Schriftsteller Valerij Šambarov schreibt, dass das Wort ‚Kosak‘ in den Turksprachen keine Wurzeln hat, von denen es abgeleitet werden konnte! Es gibt keine verwandten Wörter. In das Vokabular der Turkvölker war es also bereits „fertig“ von irgendwoher von außen gekommen.
Das Wort Kosak hat die uralte indoeuropäische Wurzel ›az‹ oder ›as‹, was soviel wie ‚Freiheit‘ bedeutet. Wörter wie ‚Azade‘ auf Hindi oder ‚Ozadki‘ auf Tadschikisch stammen von dieser Wurzel ab. Diese beiden Sprachen sind nicht türkisch, sondern indoeuropäisch.
Šambarov schreibt weiter: „Die Sarmaten schufen im 3. Jh. v.u.Z. eine schwer gepanzerte Kavallerie, und eine Reihe von Stämmen schloss sich zu einer Allianz der „Asiaten“ zusammen, die die mazedonischen Eroberer vertrieb und Parthien gründeten, dessen erste Hauptstadt Asaak (in der Nähe von Ašchabad) war. Der militärische Stand wurde in Parthien ‚azad‘ genannt, was ‚frei‘ bedeutete. Später, im sasanischen Iran, wurde der Name dieses Standes ‚gaza‘ ausgesprochen.
Photo: globallookpress.com / Komsomòlskaja Právda
Der Ursprung der Wurzel ›az‹ selbst lässt sich auf das altpersische Wort ‚aša‘ (Wahrheit) zurückführen. Wahrheit ist das, was ist, und zwar auf eine einzigartige Weise. Mit anderen Worten: Es ist eine der Bezeichnungen Gottes. Er ist einmalig und völlig frei. Nach dieser Logik haben die alten Indoeuropäer die Wurzel ›az‹, die Freiheit bedeutet. In diesem Sinne ist derjenige frei, der einzig ist. […]
Wort und Begriff ‚Kosak‘ gehen auf altiranische Sprachen zurück. Die iranischen, indoarischen und slawischen Sprachen bilden eine ostindoeuropäische Gemeinschaft. Diese Sprachen hatten einst einen gemeinsamen Vorfahren, und aus dieser alten Sprache stammt die Wurzel ›az‹, die später die Grundlage für das Wort und den Begriff ‚Kosak‘ wurde.
Daraus lässt sich schließen, dass das Wort ‚Kosak‘ mit der altslawischen bzw. russischen Wurzel über die türkische Sprache mit einem überraschend tiefen neuen Inhalt zu seinen früheren Trägern zurückkehrte.
UND WAS SAGT DIE GENETIK ?
Aus genetischer Sicht sind die Kosaken eindeutig Teil des russischen Volkes, die Kosaken haben das gleiche Haplogruppenverhältnis (47 % R1a1, über 16 % zu I2a), genau wie die Mehrheit des russischen Volkes. Genetisch gesehen sind die Turkvölker kein einheitliches Ganzes. Sie haben keine dominante Haplogruppe. Die Haplogruppen C und O können nur sehr gewagt als türkisch deklariert werden, da sie bei den Zentralasiaten verbreitet sind, bei den Kosaken kommen diese Haplogruppen so gut wie überhaupt nicht vor.
Wenn man den ursprünglichen Wurzeln des Wortes ‚Kosak‘ auf den Grund geht, so scheint es, dass das Kosakentum drei Epochen kennt: die turanische, die türkische und die russische. Die turanisch-türkischen „Vorbehaltskosaken“ sind jedoch kein sichtbares soziales und kulturelles Phänomen. Es gibt einfach keine Informationen über Formationen wie das Donkosakenheer oder die Saporoger Sitsch, keine Städte wie Rasdory oder Čerkassk, keine Informationen über Staaten, die die alten Kosaken gründeten und verteidigten, keine Lieder oder literarischen Werke. All das haben nur die russische Kosaken. Das russischen Kosakentum ist einzigartig, weil es sich außerhalb der traditionellen Formen der sozialen Organisation seiner Zeit entwickelte. Es gab keine Eliten, weder militärisch noch administrativ, geistlich oder wirtschaftlich. Die Elite als organisierende Kraft war völlig abwesend. Die Kosaken entwickelten sich zu einem freien Volk und waren wirklich demokratisch organisiert. Das Kosakentum wurde von seinen Anfängen bis heute von einer besonderen inspirierenden Kraft getrieben. Erst in der russischen Zeit entfalteten das Kosakentum seine ganze Schönheit und Kraft. Ich glaube, dass das Geheimnis dieses Phänomens darin liegt, dass die Kosaken dem wahren orthodoxen Glauben angehören.
Donnerstag:
Im Hinterland
Dan-news.info – In Kirovskoje ist für 2023 der Bau von sechs Kilometern Straßenbeleuchtung mit Unterstützung der Republik Sacha [RU-SA] geplant. Das teilte das Büro des Bürgermeisters heute der Agentur mit.
Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt fast 1,8 Kilometer Beleuchtung neu gebaut und mehr als neun alte Kilometer saniert.
In diesem Jahr sollen fast 600 Mio. Rubel für die Erneuerung und den Ausbau der Infrastruktur von Kirovskoje bereitgestellt werden. So werden beispielsweise ein städtisches Krankenhaus, eine Musikschule, eine Bibliothek, ein Kulturzentrum, zwei Parks und ein Stadion wiederaufgebaut, Straßen instand gesetzt usw..
Photo: Stadtverwaltung Kirovskoje
Kirovskoje ist eine Stadt mit rund 28.000 Einwohnern, die etwa 40 Kilometer nordöstlich von Donezk liegt. Hier befindet sich das größte Kohleunternehmen der DNR, das Bergwerk ›Komsomòlec Donbàssa‹. Während der Kampfhandlungen wurde die Stadt regelmäßig von ukrainischen Truppen beschossen. Jetzt befindet sich jetzt im Hinterland der Front. Im Jahr 2022 verpflichtete sich Jakutien, die Republik Sacha, beim Wiederaufbau zu helfen.
Freitag:
Generàlnyj Plan
Dan-news.info – Zum ersten Mal seit dem Zerfall der Sowjetunion, seit mehr als 40 Jahren, wird die Stadtverwaltung von Šachtjorsk den Bauleitplan (generàlnyj plan) der Stadt überarbeiten. Dies teilte die Stadtverwaltung heute DAN mit. Danach sei es möglich, die Entwicklung der städtischen Gelände zu planen und potenzielle Investoren anzuziehen.
Der ›generàlnyj plan‹ einer Stadt ist ein wissenschaftlich fundiertes, zukunftsweisendes Dokument für die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren. Nach seiner Verabschiedung wird er zur wichtigsten Stadtplanungsunterlage, auf deren Grundlage alle spezifischen Planungs- und Entwicklungsprojekte der Stadt durchgeführt werden. Der Plan definiert die voraussichtliche Entwicklung, die allgemeine Grundrissstruktur, den Charakter der Gebäude, das Verkehrssystem, die Maßnahmen für die technische Vorbereitung der städtischen Gebiete, die Landschaftsgestaltung und die Bepflanzung mit Grünflächen.
Šachtjorsk wurde 1953 gegründet und liegt 60 km von Donezk entfernt im östlichen Teil der Donezker Volksrepublik. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 200 m über dem Meeresspiegel und ist damit einer der höchsten Punkte der Republik. Sie hat Grenzen mit den Rayons Snežnoje, Torez, Charcyzsk, Jenakijevo, Makejevka, Ždanovka, Kirovskoje, Zugrės, Debalcevo, Ilovajsk und Amvrosijevka. Im Jahr 2021 wurde die Ortschaft mit dem Ehrentitel ›Stadt des militärischen Ruhms‹ ausgezeichnet.
Bald kein Umsteigen in Uspenskaja mehr?
Dan-news.info – Eisenbahnverbindungen zwischen der DNR und anderen russischen Regionen könnte schon in diesem Jahr eingerichtet werden, so Jevgenij Solncev, Stellvertretender Ministerpräsident der DNR, heute.
„Im Bereich des Eisenbahnverkehrs erkennen wir den Wunsch der Bevölkerung nach der Wiederherstellung der alten und der Schaffung neuer Verbindungen. In diesem Jahr werden wir alle Anstrengungen unternehmen, um das Projekt der Einführung umsteigefreier Verbindungen mit Städten in der Russischen Föderation umzusetzen“, schrieb Solncev in seinem Telegram-Kanal.
Der Schienenverkehr hat sich unter den Einwohnern des Donbass schon immer schon immer großer Beliebtheit erfreut. Im letzten Jahr beförderte die Donezker Eisenbahn fast 900.000 Reisende. Nach Angaben des Stellvertretenden Ministerpräsidenten werden die Instandsetzungsarbeiten an der Eisenbahninfrastruktur fortgesetzt.
„Im Jahr 2022 konnten wir Oberbauinstandsetzungen in 13 Bahnhöfen und auf acht Streckengleisen vornehemen, etwa 27 km Gleis verlegen, etwa 30 km Gleis neu einschottern und richten. In drei Bahnhöfen wurde andere Infrastruktur erneuert, die Abfertigungskommunikation wiederhergestellt“, sagte Solncev und fügte hinzu, dass mit Hilfe der föderalen Regierung in diesem Jahr Arbeiten zur Integration der Donezker Eisenbahn in das gesamtrussische Netz durchgeführt werden.